Zukünftige Abgasvorschriften für Motorräder.

Author(s)
Johannsen, R.
Year
Abstract

Motorisierte Zweiraeder erfreuen sich seit Jahren eines wieder erwachten Interesses, was sich in den Zulassungszahlen widerspiegelt. Am 1. Januar 2002 konnte beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ein Bestand von 3,6 Millionen Kraftraedern (darunter 640.000 Leichtkraftraeder) in Deutschland verzeichnet werden. Konzepte zu Mobilitaetssystemen der Zukunft prognostizieren einen wichtigen Beitrag der motorisierten Zweiraeder. Bei der Betrachtung des Emissionsniveaus von Kraftraedern und modernen Pkw wird sehr schnell der Unterschied bezueglich der Anforderungen in den Abgasvorschriften deutlich. Erst im Juni 1999 traten fuer motorisierte Zweiraeder europaweit verbindliche Abgasgrenzwerte (EURO I - Zweiraeder) in Kraft, die allerdings auf so niedrigem Niveau lagen, dass technische Innovationen eher aus Eigeninitiative der Hersteller erfolgten und nicht aufgrund gesetzlicher Huerden. Dadurch gibt es starke Unterschiede bezueglich des Schadstoffausstosses, was beim Pkw durch weitaus anspruchsvollere Grenzwerte nicht in diesem Masse vorkommt. Im Dezember 2001 stimmte das Europaeische Parlament in einer zweiten Lesung fuer eine neue Abgasrichtlinie fuer motorisierte Zwei- und Dreiraeder. Am 30. April 2002 wurde ein Entwurf erstellt, der weiterfuehrende Vorschlaege beruecksichtigen soll. Eine der bedeutendsten Schritte ist neben einer schrittweisen Verschaerfung der Grenzwerte (EURO II - Zweiraeder ab 2003 und EURO 3 ab 2006) in der Einfuehrung neuer Testzyklen ab 2006 zu sehen, die eine Erfassung der Schadstoff-Emissionen nach Kaltstart und Geschwindigkeiten bis 120 km/h vorsehen (UDC+EUDC, kalt). Ein Vergleich des Emissionsverhaltens von modernen Kraftraedern ueber unterschiedliche Fahrzyklen (ECE 40.01, NEFZ und WMTC) hat gezeigt, dass der Worldwide Harmonised Motorcycle Emissions Test ProCedure (WMTC) durch eine Anpassung der Lastzustaende an ein realistischeres Fahrprofil ein weitaus hoeheres Schadstoffniveau erreicht. Das erklaerte Ziel des deutschen Umweltausschusses ist eine moeglichst schnelle Angleichung der Kraftraeder an das Niveau von Pkw. Das beinhaltet fuer die Zukunft noch die folgenden Punkte: - Festlegung von Standards fuer die Dauerhaltbarkeit von emissionsrelevanten Bauteilen (Vorschlag: ab 2003: 30.000 km, ab 2006: 50.000 km); - Einfuehrung der Feldueberwachung ab 2006; - Onboard-Diagnose (OBD); - Steuerliche Anreize fuer das vorzeitige Inverkehrbringen schadstoffarmer Fahrzeuge und der Nachruestung von aelteren Fahrzeugen. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: Considering the emission levels of powered two-wheelers and modern cars the differences in emission regulations become obvious very fast. In June 1999 generally binding emission limits (EURO I - two-wheelers) came into effect in Europe which, compared to cars, in fact range on a rather low level. The riding profile for the series of tests for motorycles, as well, only includes a very small segment. The paper deals with first insights into the trial and testing of new test series and the comparison to cars as well as with an outlook on future legal requirements. (Author/publisher).

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Publication

Library number
C 29785 (In: C 29763) /15 /91 / ITRD D348999
Source

In: Safety environment future IV : proceedings of the 4th International Motorcycle Conference, München, 16-17 September 2002, IfZ Forschungshefte Zweiradsicherheit No. 10, p. 503-513, 4 ref.

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