Eine Analyse der Automobilwerbung in verschiedenen Zeitschriften zeigte, dass die leistungsbezogene Werbung der Automobilhersteller nach Erstellung des Verkehrssicherheitsprogramms 1984 eine deutliche Abschwächung erfahren hat. Es wird weniger mit Höchstgeschwindigkeiten und anderen Leistungsargumenten geworben, als dies vor der Erstellung des Verkehrssicherheitsprogramms der Fall war. Problematisch erscheint jedoch der Trend bei Werbeanzeigen für höher motorisierte Klein- und Mittelklassewagen, wenn Leistungs- und Dominanzaspekte überbetont werden. Auch die Zubehörwerbung erscheint nicht mehr durchweg unkritisch. In der Werbung für Motoröl zum Beispiel wird die Nähe zum Rennsport über Gebühr herausgestrichen; die Reifenwerbung dürfte zumindest teilweise trügerische Sicherheitsvorstellungen vermitteln. Neuere Trends in der Fahrzeugwerbung verstärken diese Gefahr vor allem dann, wenn technische Innovationen als tragendes Werbeargument dienen, ohne den Eigenbetrag des Fahrers zu seiner Sicherheit einzubeziehen. Produktwerbung aus anderen Bereichen ist schliesslich dann als kritisch einzuordnen, wenn sie in einen Zielkonflikt zur Verkehrssicherheit tritt, indem zum Beispiel alkoholische Getränke und aktive Formen der Verkehrsteilnahme in Zusammenhang gebracht werden.
Abstract