Zerebrale Gefässprozesse stellen die dritthäufigste Todesursache in der Bundesrepublik Deutschland dar. Patienten mit ischämiebedingten neurologischen Hirnstammdefiziten werden im Gegensatz zu Epileptikern sehr selten auf ihre Verkehrstauglicheit untersucht. Transitorische ischämische Attacken (TIA) und prolongierte, reversible ischämische neurologische Defizite (PRIND), die sich zum Beispiel in transienten Amnesien, rezidivierenden Schwindelattacken, Hemianopsien und Photopsien äussern können, stellen die Verkehrstauglichkeit in Frage. Aufgrund der deutlich höheren Inzidenz gegenüber der Epilepsie sind Perfusionsstörungen im vertebrobasilären Stromgebiet ein noch unterschätztes verkehrsmedizinisches Risiko, bei dem der behandelnde Arzt eine Abwägung verschiedener Rechtsgueter, nämlich die Interessen des Patienten und eine mögliche Fremdgefährdung, im Rahmen seiner Tätigkeit abzuwaegen hat.
Abstract