Seit 1993 wurden an der TU Graz zahlreiche Schlittentests mit Probanden und PMTOs (postmortale Testobjekte) durchgeführt. Anhand dieser Tests sollte das Verständnis für die Bewegung von Kopf und Halswirbelsäule beim Heckanprall verbessert werden. Die Geschwindigkeitsänderung bei diesen Versuchen variierte zwischen 6 und 15 km/h. Es wurde versucht, die Verzögerungscharakteristik des Schlittens möglichst an reale Fahrzeugbeschleunigungen anzupassen. Die Beschleunigungscharakteristiken während des Anpralls wurden aus UDS-Messungen (Unfalldatenspeicher der Fa. Mannesmann Kienzle) gewonnen. Verwendet wurden nur Aufzeichnungen von Kollisionen, bei denen das gestossene Fahrzeug mit diesem Gerät ausgerüstet war. Hierbei zeigte sich, dass bei Heckkollisionen im oben angegebenen Geschwindigkeitsbereich die mittleren Beschleunigungen zwischen 2 und 8 g lagen. Die Dokumentation aller Versuche erfolgte mit einer Hochgeschwindigkeitsvideokamera (Aufnahmegeschwindigkeit: 1.000 Bilder/s). Bei einigen Versuchen wurden ausserdem die Brust- und Kopfbeschleunigungen vermessen. Um auch die Bewegungen der einzelnen Halswirbel beobachten zu können, wurden jeweils zwei Wirbelkörper mit Targets versehen. Die Studien haben gezeigt, dass eine wesentliche Verringerung des Verletzungsrisikos der Halswirbelsaeule beim Heckanprall durch eine verbesserte Konstruktion von Sitz und Kopfstütze möglich wäre. (Secondary source).
Abstract