Die BASt wurde durch das Bundesministerium fuer Verkehr mit der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung und Durchfuehrung eines Expertengespraechs zum Thema "Gewalt im Strassenverkehr" beauftragt. Aus den Ergebnissen des Expertengespraechs am 27.03.1995 sollten in Verknuepfung mit dem aktuellen interdisziplinaeren Kenntnisstand der aktuelle Handlungs- und Forschungsbedarf abgeleitet werden. Eine Analyse der einschlaegigen Literatur ergab, dass die derzeit vorliegenden Forschungsergebnisse zu diesem Problemkreis aufgrund methodischer Schwaechen keine gesicherten empirischen Belege ueber Umfang und Entwicklungstendenzen aggressiver Verhaltensweisen im Strassenverkehr und deren Sicherheitsrelevanz liefern koennen. Von klinischer Seite wird der Anteil notorisch aggressiver Menschen innerhalb der Erwachsenenbevoelkerung auf 0,1 bis 0,5 Prozent geschaetzt. Gegen eine drastische Praesenz des Problems sprechen auch die Ergebnisse einer inhaltsanalytischen Auswertung der Tageszeitung einer mittleren Grossstadt im Hinblick auf Berichterstattung ueber aggressives Verhalten und Gewalt im Strassenverkehr. Nach den Ergebnissen des Expertengespraechs erscheint eine verstaerkte Befassung mit dem Problem der Gewalt im Strassenverkehr angezeigt. Handlungsbedarf wird insbesondere in einer breiten Oeffentlichkeitsarbeit in allen speziellen Erziehungs- und Ausbildungsfeldern gesehen. Von gesetzgeberischer Seite wird das zur Verfuegung stehende Arsenal sanktionsrechtlicher Moeglichkeiten, Gewalt in den verschiedenen Erscheinungsformen im Strassenverkehr bekaempfen zu koennen, als sehr beachtlich eingestuft. Forschungsbedarf wird vor allem im Bereich der Quantifizierung des Problems und der Klaerung des Einflusses aggressiver Verhaltensweisen auf das Unfallgeschehen gesehen. (A) Bericht zum Arbeitsprogramm-Projekt 95433 der Bundesanstalt fuer Strassenwesen.
Samenvatting