Am Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) wurde in mehrjähriger Entwicklungsarbeit eine neue Generation verkehrspsychologischer Testgeräte realisiert, die eine wesentliche Weiterentwicklung verkehrs-psychologischen Testens darstellen. Das übergeordnet Projektziel war die Optimierung und Modernisierung der gesamten Fahreignungsdiagnostik, weshalb sich die Neuerungen auf die psychologisch-inhaltliche, die technologisch-apparative und die administrative Ebene beziehen. Aus den Entwicklungszielen resultierten spezifische Anforderungen an die Hard- und Software, die in das Konzept einer Testgerätfamilie mündeten. Die ART 2020 Testgerätefamilie umfasst drei unterschiedliche Gerätevarianten, ART 2020 Standard, ART 2020 Eco und ART2020 Mobil. Zur Überprüfung der Aussagekraft des neuen Systems im Hinblick auf die Fahreignungsbegutachtung wurden erste Validierungsuntersuchungen durchgeführt, wobei in Fortsetzung des bisherigen Validierungskonzeptes vor allem die Validierung an Aussen Kriterien von besonderer Relevanz für die Prognose des Fahrverhaltens beziehungsweise der Verkehrsangepasstheit ist. Die Ergebnisse der beiden vorgestellten Validierungsstudien lieferten empirische Belege für die Aussagekraft der am ART 2020 eingesetzten verkehrspsychologischen Testverfahren in der Fahreignungsbegutachtung: - Die Validitätsüberprüfung am Fahrverhalten ergab zahlreiche signifikante Beziehungen zwischen den Leistungstestvariablen und differentiellen Fahrverhaltensmerkmalen, wobei sämtliche Zusammenhänge in erwarteter Richtung ausfielen, das heisst schlechtere Leistungstestergebnisse gingen mit vermehrten Auffälligkeit im Fahrverhalten einher. Trotz der Bedeutung des Alters auf die Beziehungen zwischen Prädiktor- und Kriteriumsvariablen konnte auch nach Bereinigung des Alterseinflusses eine Vielzahl der statistisch bedeutsamen Zusammenhänge zwischen den Test- und Fahrverhaltensvariablen bestätigt werden. Die Validierung am Zuweisungsgrund lieferte nahezu durchgehend hoch signifikante Unterschiede in den Leistungstests zwischen den Prüfungsversagern und Personen mit erhöhter Lenkverantwortung. Dieses Ergebnis ist besonders positiv zu werten, da zwischen den beiden Gruppen deutliche Altersunterschiede bestehen. Trotz des ansonsten gegenteiligen Alterstrends zeigen die Älteren in der Gruppe mit erhöhter Lenkverantwortung bessere Ergebnisse in allen am ART 2020 vorgegebenen Leistungstests als die jüngeren Prüfungsversager.
Samenvatting