In den letzten 10 Jahren starben in Deutschland 17.830 Menschen bei Unfaellen, bei denen Fahrzeuge gegen einen Baum prallten. Insgesamt ereigneten sich in diesem Zeitraum 208.973 Baumunfaelle mit Getoeteten und Verletzten. 75 Prozent der Baumunfaelle ereignen sich auf Landstrassen, ueberwiegend handelt es sich um Alleinunfaelle nach Abkommen von der Fahrbahn. In Bundeslaendern, in denen Massnahmen gegen Baumunfaelle ergriffen wurden (beispielsweise Anbringung von Schutzplanken), konnten die Unfallfolgen deutlich gesenkt werden. Mit den neuen "Empfehlungen zum Schutz vor Unfaellen mit Aufprall auf Baeumen, ESAB", der im Entwurf vorliegt, soll sich die Unfalllage verbessern. Die Empfehlungen sind ein Kompromiss zwischen Baum- und Naturschuetzern auf der einen und Sicherheitsexperten auf der anderen Seite. Im Fruehjahr 2006 wird das deutschlandweite Verkehrssicherheitsprojekt "Aktion Sichere Landstrasse" starten. Ziel der ueber mehrere Jahre geplanten Kampagne ist es, Zahl und Schwere der Unfaelle und das Unfallrisiko auf Landstrassen herabzusetzen. Schutzplanken sollen in ausreichendem Abstand vor die Baeume gesetzt werden; wo sich Motorradunfaelle haeufen, sollte ein Unterfahrschutz an den Planken angebracht werden. Da Baumunfaelle haeufig durch nicht angepasste Geschwindigkeit verursacht werden, sind an den Stellen, an denen die Mehrzahl der Fahrer die Hoechstgeschwindigkeit nicht beachtet, intensive Polizeikontrollen angezeigt. Loesungsansaetze werden auch in Alleen ohne Autos gesehen: Baeume sollten an Strassen gepflanzt werden, wo keine Autos fahren, zum Beispiel an Wander-, Reit- und Radwegen. Hierbei waere die Funktion einer Allee zur Landschaftsgestaltung voll erhalten.
Samenvatting