Durch die Bedeutung von Verkehrslenkungsmassnahmen als Bestandteil der Verkehrsinfrastrukturplanung zur Bewältigung der verkehrsnachfrage in einem begrenzt ausbaufähigen Wegenetz entstand der Bedarf nach Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen für diese Anlagen, um deren potential entsprechend einordnen zu können. Im Rahmen einer Fallstudie für das Wechselwegweisungssystem Rhein/Main sollten deshalb die methodischen Grundlagen von Effizienzanalysen für deren Anwendung auf Verkehrsbeeinflussungssysteme aufbereitet werden, um diese dann exemplarisch für eine vergleichende Untersuchung einzusetzen. Nach Erstellung von geeigneten Zielsystemen für die Wechselwegweisung und Darstellung der Effiziensanalysen wurde dem Aufbau des mengen- und wertgerüstes zur Quantifizierung der Wirkungskomponenten der Anlage breiter raum gewidmet. Aufgrund der zentralen Bedeutung der Veränderungen der Fahrzeiten im Wegenetz für die Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen wurden verschiedene Verkehrsflussmodelle eingesetzt und zur Quantifizierung der Wirkungen der Wechselwegweisung auf Geschwindigkeiten, Fahrzeugbetriebsaufwand und Unfallgeschehen ein Simulationsprogramm, aufbauend auf einem makroskopischen, dynamischen Verkehrsflussmodell, entwickelt. Zur Beurteilung der Veränderungen der psycho-physischen Beanspruchungen der Fahrer wurde ein Modell für den Fahrkomfort erstellt. Ausgehend von der Datensituation im Betriebsjahr 1976/77 der Wechselwegweiseranlage wurden für die wechselnden Betriebszustände während der Bauarbeiten im Netz und dem Aufbau der Anlage die auftretenden Kosten und Erträge für einen Untersuchungszeitraum von einem, 10 und 12 Jahren abgeschätzt. Sowohl die durchgeführten nutzwert- und kosten-wirksamkeit-Analysen, die auch subjektive Bewertungen, wie den Fahrkomfort zulassen, als auch die kosten-nutzen-Analysen, die nur die monetär erfassbaren Effekte, wie Zeit-, Fahrzeugbetriebs- und Unfallfolgekosten, bewerten, liefern hier eine positive bzw. wirtschaftliche Einschätzung der verkehrsbeeinflussenden Massnahmen.
Samenvatting