Biomechanik des Kinnanpralls des helmgeschützten Motorradfahrers : Ergebnisse aus Unfallanalysen und experimentellen Untersuchungen.

Auteur(s)
Schroeder, G. Otte, D. & Eidam, J.
Jaar
Samenvatting

Eine Analyse von 598 dokumentierten Unfällen mit Zweiradfahrern, die einen Integralhelm trugen, ergab, dass lediglich bei 58 Prozent ein Anprall gegen Abschnitte des Helmes vorlag, die durch die zur Zeit geltenden Prüfrichtlinien der ECE-Norm abgedeckt sind. In 14 Prozent der Fälle lag ein Anprall am Rande dieses festgelegten Schutzbereiches vor und in 28 Prozent erfolgte die Kollision eindeutig ausserhalb dieses Bereichs. Es zeigte sich, dass die Kinnregion, die keiner Prüfvorschrift unterliegt, am häufigsten 4 bis 6 cm neben der Kinnmitte getroffen wurde. Die Gewalteinwirkung erfolgte dabei mehr rechtwinklig in Richtung Gesichtsebene. Der Kollisionsverlauf und die Verletzungsmechanik bei dieser Anprallsituation wurde in Versuchen an Human Dummies (HD = Leichenmaterial) und unter gleichen Bedingungen am Dummy (DU = Testpuppe) auf der Schlittenbeschleunigungsanlage des Instituts für Rechtsmedizin in Hannover untersucht. Zur Auswertung der Versuche wurden Hochgeschwindigkeitsaufnahmen erstellt und Messwerterfassung eingesetzt. Der DU-Kopf gestattete neben der Messung der Kopfbeschleunigung das registrieren der auf das Kinn wirkenden Kraft. Die Befundung der Verletzungsschwere des HD erfolgte unter besonderer Berücksichtigung der Präparation des Gesichtsschädels und der Halswirbelsäule. Erste Ergebnisse haben ergeben, dass Kollisionsgeschwindigkeiten von 40 Km/h beim helmgeschützten Kopf zu schwersten Gesichtsschädelverletzungen führten, waehrend bei 25 Km/h durch Kraftübertragung unter Schonung des Mittelgesichts nur Verletzungen der Halswirbelsäule provoziert wurden. Handelsübliche Helme mit Kinnschutz bieten somit ab einer bestimmten Kollisionsgeschwindigkeit nur einen unvollständigen Schutz für den Gesichtsschädel, der jedoch nach unserer Auffassung verbessert werden kann. Eine Änderung der Prüfrichtlinien für den Schutzhelm des Zweiradfahrers hinsichtlich einer zusätzlichen Prüfnorm für den Kinnschutz des Integralhelmes ist daher erforderlich, wobei diese und weitere Untersuchungen zur Formulierung der Bedingungen für ein Testverfahren zur Prüfung der Schutzwirkung im Kinnbereich beitragen sollen. (A)

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Bibliotheeknummer
C 6806 (In: C 6763 S) /80 /84 / IRRD 329728
Uitgave

In: Kongressbericht der 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V. in Verbinding mit der 33. Fortbildungsveranstaltung der Sektion Verkehrspsychologie des Bundesverbandes Deutscher Psychologen BDP, Heidelberg, 1.-3. April 1993, p. 188-192, 3 ref.

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