Eine in Dresden bis 1999 durchgefuehrte Studie sollte die Fragen klaeren, welches die Ursachen fuer das hoehere Unfallrisiko bei Nebel sind, wie sich Einstellungen und Blick- beziehungsweise Reaktionsverhalten beim Fahren im Nebel gestaltet und wie das tatsaechliche Fahrverhalten bei Nebel ist. Die wechselseitigen Einfluesse auf das Reaktionsverhalten ergeben sich aus den Wirkungen der individuellen Besonderheiten und Erfahrungen einer Person, ihren Einstellungen und Handlungsintentionen und den Befindlichkeiten. Unter dem Einfluss von Nebel ergeben sich fuer die einzelnen (Wechsel-)Wirkungen spezifische Veraenderungen, die in einem "Theoretischen Szenario" dargestellt werden. Dabei werden unterschieden: Im Vorfeld von Nebel; Beim Einfahren in Nebel; Beim (kurzzeitigen) Durchfahren einer Nebelschwade; Beim "Hinterherfahren" in einem Nebelgebiet; Beim "Verfolgtwerden" in einem Nebelgebiet. Anschliessend wird ueber ein Laborexperiment berichtet, in dem die Probanden die Aufgabe hatten, neben einer die Aufmerksamkeit gleichmaessig beanspruchenden Tracking-Aufgabe eine Mehrfachwahlaufgabe zu bewaeltigen. Neben dem Blickverhalten wurde das Reaktionsverhalten untersucht. Fuer die beiden Wahrnehmungsbedingungen "Nebel" und "klare Sicht" werden unter anderem folgende Ergebnisse mitgeteilt: Bei Nebel verlaengerte sich die durchschnittliche Reaktionszeit signifikant gegenueber klarer Sicht um mehr als 13 Prozent, und zwar unabhaengig von sozio- und fahrdemografischen Daten. Bezueglich der Reaktionsguete wurde festgestellt, dass bei normaler Sicht in 14 Prozent der Faelle falsch reagiert wurde, bei Nebel dagegen in 18 Prozent der Faelle. Schliesslich wird ueber Messungen an einem Autobahnabschnitt berichtet, die zum Ziel hatten, das Verhalten der Fahrer hinsichtlich Geschwindigkeit und Abstand unter Nebelbedingungen unterschiedlichen Ausmasses mit dem Verhalten unter normalen Sichtbedingungen zu vergleichen. Vortrag, gehalten bei der 50. MAS-Fachtagung vom 08. bis 10. April 2005 in Muenchen.
Samenvatting