Chancen und Grenzen des erzieherischen Verkehrsunterrichts nach Paragraph 10 JGG : ein Fallbeispiel aus Görlitz.

Auteur(s)
Müller, D.
Jaar
Samenvatting

Die hohe Unfallbeteiligung der Gruppe junger FahrerInnen wird auf erhoehte Risikobereitschaft und geringe Fahrerfahrung zurueckgefuehrt. Sind von den jungen Verkehrsteilnehmern Verkehrsunfaelle verursacht und Verhaltensverstoesse gegen strafrechtliche und andere Verhaltensnormen begangen worden, steht im Rahmen der juristischen Aufarbeitung dieser Fehlleistungen - zumindest im Verfahren nach dem deutschen Jugendgerichtsgesetz (JGG) - der Erziehungsgedanke im Vordergrund. Ein Ausdruck und Instrument zur praktischen Umsetzung dieses Erziehungsgedankens ist die ambulante sozialpaedagogische Massnahme des erzieherischen Verkehrsunterrichts. In Goerlitz fungiert der Verein fuer Straffaelligenhilfe Goerlitz e. V. (VfS) als Veranstalter des erzieherischen Verkehrsunterrichts, wozu der so genannte Anti-Crash-Kurs dient. Dieser ist Bestandteil eines dreistufigen Gesamtkonzepts zum erzieherisch gestalteten Verkehrsunterricht. Der Anti-Crash-Kurs ist fuer Taeter mit der hoechsten Delinquenz vorgesehen und umfasst 14 Veranstaltungen mit je 2 Kurseinheiten zu je 45 Minuten. Die Zuweisung erfolgt auf verschiedenen Rechtsgrundlagen. Bisher fanden 5 Kurse mit nur maennlichen Teilnehmern statt. Sie befanden sich im Alter zwischen 16 und 26 Jahren. Der sachliche Umfang ihrer Delinquenz bezog sich nicht nur auf Verkehrsdelikte, sondern auch auf Diebstahls- und Gewaltdelikte. Von den bisher 51 zugewiesenen Teilnehmern nahmen 42 teil und 12 von ihnen wegen unregelmaessiger Anwesenheit nicht erfolgreich. Nahezu alle Teilnehmer bekannten sich zu ihrer Delinquenz, Bagatellisierungsversuche bildeten die Ausnahme. Die haeufigsten Verkehrsdelikte sind Fahren ohne Fahrerlaubnis, Trunkenheit und Fahren ohne Pflichtversicherung. Das Hauptziel des Kurses ist es, bei den Kursteilnehmern eine Einstellungsaenderung zu erreichen. Das kommt allerdings eher einer Vision gleich. Kursleitung und Moderatoren muessen sich der strukturellen Beschraenkung ihres Einsatzes bewusst sein. Konkret geht es darum, Hilfe zu geben auf dem Weg zu einem reiferen Verhalten im Strassenverkehr und zur Erlangung von mehr sozialer Kompetenz. Immerhin konnten bestimmte Risiken so vermittelt werden, dass sie den Teilnehmern kurzzeitig bewusster wurden. Einige Kursteilnehmer erwogen am Ende des Kurses Verhaltensaenderungen. Konkrete Ergebnisse waren einige Anmeldungen zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU), bei einigen das Umsteigen auf oeffentliche Verkehrsmittel und der Wunsch nach einem Taeter-Opfer-Ausgleich. Abschliessend werden Chancen und Grenzen moeglicher Massnahmen bei Verkehrsdelinquenz eroertert. Die bundesweit bereits existierenden Verkehrsunterrichtskurse bieten wichtige Erkenntnisquellen auf dem Weg zur notwendigen Systematisierung und Qualitaetskontrolle. Sie bilden jedoch bei weitem noch nicht das gegenueber dem draengenden Problem dieser Delinquenz erforderliche Netz von Gegenmassnahmen. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346886. (KfV/A).

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Bibliotheeknummer
C 26248 (In: C 26235 CD-ROM) /83 / ITRD D346899
Uitgave

In: Berichte 7. Internationaler Kongress "Driver Improvement", Salzburg, Austria, 8.-10. Oktober 2001, Ohne Seiten

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