Ausgangspunkt der Untersuchung, ueber die der vorliegende Beitrag berichtet, war die Annahme, dass sich die Coping-Strategien von Menschen durch einschneidende Erlebnisse wie Unfaelle oder Bestrafungen veraendern. In die Untersuchung einbezogen wurden 122 Personen, die sich wegen eines Unfalls oder eines anderen Verkehrsdeliktes beim Kuratorium fuer Verkehrssicherheit einer verkehrspsychologischen Untersuchung unterzogen. Es wurde ein Fragebogen konstruiert, der neben einigen allgemeinen Fragen zur Person und ihrer gegenwaertigen Situation die vier Dimensionen subjektives Erleben, Persoenlichkeit, Coping-Strategien und Attributionsstil umfassten. Diese wurden teilweise untereinander, vor allem aber mit den Merkmalen des VPT 2 (Verlaesslichkeitsbezogener Persoenlichkeitstest, Version 2), des VIP (Fragebogen zur Erfassung verkehrsspezifischer Einstellungen), des FRF (Fragebogen zur Erfassung von Risikobereitschaftsfaktoren), des VF (Stressverarbeitungsfragebogen) und des IPC (Fragebogen zu Kontrollueberzeugungen) verglichen. Die Coping-Strategien von Lenkern mit schweren Unfaellen, von Lenkern mit leichten Unfaellen und von Lenkern ohne Unfaelle unterscheiden sich nur unerheblich voneinander. Dagegen konnten einige wenige Zusammenhaenge zwischen Persoenlichkeitsmerkmalen und Coping-Strategien gefunden werden. Extravertierte neigen eher dazu, nach einschneidenden negativen Ereignissen andere in ihre Verantwortlichkeit mit einbeziehen zu wollen und halten verstaerkt Ausschau nach sozialer Unterstuetzung. Im VPT 2 sind Extravertierte nur tendenziell offener, emotional ansprechbarer und selbstsicherer. Dies laesst den Schluss zu, dass Coping-Strategien Bestandteil der Persoenlichkeit sind. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346886. (KfV/A).
Samenvatting