In der 3. Fuehrerscheinrichtlinie der EU wird die Bedeutung der Verkehrspsychologie bei der Bewertung der Fahrtauglichkeit in hohem Masse unterschaetzt. Eine gesamteuropaeische Orientierung auf einheitliche Standards sollte sich an den schwaecheren Fahrern orientieren, da die Teilnahme am Verkehr keine Sache fuer Eliten ist. Zukuenftige Modelle sollten daran gemessen werden, in welchem Ausmass sie im Stande sind, Fuehrerscheinentzug zu verhindern. Die Modelle sollten Aspekte der primaeren, sekundaeren und tertiaeren Praevention beinhalten. Zur tertiaeren Praevention gehoeren alle Massnahmen zur Wiedererlangung des Fuehrerscheins, die sich auf physische und mentale Defizite oder Krankheiten beziehen. Am Ende jeder medizinischen oder psychologischen Massnahme, die in Zusammenhang mit der Fahrtauglichkeit steht, sind die physische und die mentale Faehigkeit zur Fahrzeugfuehrung zu bewerten. Eine Diskussion ueber einen moeglichen Paradigmenwechsel ist notwendig. Bis jetzt spielte es bei der Bewertung der Fahrtauglichkeit kaum eine Rolle, unter welchen Bedingungen die Defizite oder Krankheiten entstanden sind. In Zukunft sollten bei der Bewertung Entstehung und Ursachen von Defiziten oder Krankheiten staerker beachtet werden. Dafuer muessen entsprechende Kriterien erarbeitet werden. Unter anderem sollten die angewandten Methoden in ein Qualitaetsmanagementsystem eingebaut sein. In Deutschland sind entsprechende Beurteilungskriterien bereits vorhanden. In Vorbereitung der 4. EU-Fuehrerscheinrichtlinie koennte eine Expertengruppe von Verkehrspsychologen das noetige Wissen einbringen. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D361919. (KfV/A) ABSTRACT IN ENGLISH: In the paper about the future structuring of the assessment of fitness to drive - which has to be embedded in a comprehensive model of support, preservation and restoration of individual mobility - it is emphasized, that further development in this field depends basically upon the fact, whether the described criteria in the paper will find wide acceptance. This is at first the securing of mobility in spite of traffic offences, physical deficiencies and advancing age. Next to the assessment of drivers according to a pan-European model on the basis of valid scientific standards, which are in accordance with the current standards of science and technology, also an accreditation of representatives conducting the measures is necessary. Finally, criteria of content for the training and selection of medical and psychological experts are needed. In the presented preventative concept of support, preservation and restoration of individual mobility, further development and application of appropriate counselling and rehabilitation programs are necessary. The paper intends to give an impetus for a European-wide technical and methodologically critical discussion to these topics. (A)
Samenvatting