Das Unfallgeschehen bei Senioren ab 65 Jahren.

Auteur(s)
Hubacher, M. & Ewert, U.
Jaar
Samenvatting

Senioren im Alter von 65 Jahren und älter sind stark unfallgefährdet, und insbesondere durch Stürze ereignen sich jedes Jahr zahlreiche Todesfälle. Diese sind in der amtlichen Todesursachenstatistik dokumentiert; hingegen wird das übrige Unfallgeschehen, das heisst die nichttödlichen Unfälle, wegen fehlender Datengrundlage in keiner offiziellen Statistik ausgewiesen. Diese Unkenntnis über das gesamte Unfallgeschehen von Senioren bot den Anlass, die vorliegende Untersuchung durchzuführen. Zur Gewinnung von Unfalldaten wurden deshalb in Spitälern und bei frei praktizierenden Ärzten während des Jahres 1995 sämtliche zur Behandlung gelangten Unfälle von Senioren protokolliert. Dies geschah mit Hilfe eines umfangreichen Fragebogens, mit dem soziodemographische Merkmale (Alter, Geschlecht, Wohnsituation und so weiter), Merkmale zum Gesundheitszustand (Blutdruckprobleme, körperliche Einschränkungen und so weiter), unfallbeschreibende Merkmale (Unfallart, Tätigkeit, Ort und so weiter) sowie medizinische Daten (Verletzungen, bleibende Schäden und so weiter) erhoben wurden. Insgesamt wurden während eines Jahres rund 12.000 Unfälle erfasst. Eine Hochrechnung auf gesamtschweizerische Verhältnisse ergab, dass jedes Jahr ca. 80.000 Personen ab 65 Jahren infolge Unfalls ärztliche Behandlung benötigen. Die meisten Unfälle ereignen sich mit einem Anteil von 91,3 Prozent im Haushalt-, Garten- und Feizeitbereich, während Unfälle im Strassenverkehr mit 4,6 Prozent und im Sport mit 4,1 Prozent deutlich seltener sind. Hinsichtlich des Alters unterscheiden sich die verschiedenen Bereiche dahingehend, dass die Anteile der im Haushalt Verunfallten mit zunehmendem Alter tendenziell grösser, im Strassenverkehr und im Sport hingegen kleiner werden. Das Verhältnis zwischen verunfallten Männern und Frauen ist im Strassenverkehr ausgeglichen, im Sport und insbesondere im Haushalt jedoch deutlich zu Ungunsten der Frauen verschoben. Die Opfer von Verkehrsunfällen erleiden im Mittel die schwersten Verletzungen; dies ist auf die gegenüber den anderen Bereichen hohen Anteile an Rumpfskelett- und Schädel-/Gesichtsfrakturen sowie an intrakraniellen Verletzungen zurückzuführen. Im Strassenverkehr verunfallen Senioren hauptsächlich als Fahrradlenker (32 Prozent) und etwa zu je einem Viertel als Fussgänger (25 Prozent) und Autolenker oder -mitfahrer (24 Prozent). Etwa jeder sechste Unfall betrifft die Lenker von motorisierten Zweirädern. Unfälle im Strassenverkehr werden mit zunehmendem Alter seltener, wobei zu sagen ist, dass sich mit dem Alter auch die Art der Verkehrsteilnahme ändert: So wird der Anteil der als Fussgänger Verunfallten mit höherem Alter kontinuierlich grösser, während die Anteile der verunfallten Fahrradfahrer, Autoinsassen und Lenker motorisierter Zweiräder tendenziell kleiner werden. Hinsichtlich des Geschlechts fällt auf, dass sich Unterschiede insbesondere bei den Fussgängerunfällen ergeben, von denen Frauen viel häufiger betroffen sind als Männer. Kollisionen mit einem motorisierten Fahrzeug sind die häufigste Unfallart (49 Prozent) im Strassenverkehr. Allerdings existieren zwischen den einzelnen Arten der Verkehrsteilnahme große Differenzen: Die Lenker von Zweirädern (Fahrrad, Mofa, Motorrad) verunfallen hauptsächlich durch Sturz, das heisst durch einen Selbstunfall ohne Einwirkung eines anderen Fahrzeugs, die Fussgänger und Autoinsassen vor allem durch Kollisionen. Mehr als die Hälfte aller Unfälle im Strassenverkehr haben Frakturen zur Folge, jeder achte Unfall führt zu einer intrakraniellen Verletzung. Diese Verletzung ist typisch für Kollisionen zwischen Zweirädern und motorisierten Fahrzeugen, wogegen die Stürze von Zweiradlenkern hauptsächlich Frakturender oberen Extremität nach sich ziehen. Deutlich belegt werden kann die Schutzfunktion des Helms bei den verunfallten Lenkern von motorisierten Zweirädern: Die Verletzungen von Verunfallten mit Helm sind signifikant weniger schwer als diejenigen von Verunfallten ohne Helm. Als Schwerpunkt im Strassenverkehr müssen die Unfälle von Fussgängern betrachtet werden, die sowohl häufig als auch schwer sind. Titel in Englisch: Accidents sustained by senior citizens of 65 years of age or older. English abstract: Senior citizens aged 65 and older are very accident-prone. Falls, in particular, cause numerous fatalities every year. Although these are well documented in official statistics relating to causes of death, non-fatal accidents are not recorded in any official figures due to lack of data. The ignorance of the overall accident picture relating to senior citizens was the reason for carrying out this study. In order to obtain accident data therefore, all accidents suffered by senior citizens which resulted in treatment in hospitals or by independent medical practitioners during 1995 were recorded. This took place with the aid of a comprehensive questionnaire, in which the socio-demographic information (age, sex, residential situation etc.), health details (problems with blood pressure, physical handicaps, etc.), accident-related information (type of accident, activity, place etc.) and medical details (injuries, permanent damage to health, etc.) were entered. (A)

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Bibliotheeknummer
C 16654 [electronic version only] /80 /83 / IRRD 337692
Uitgave

Bern, Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU, 1997, 176 p., 77 ref.; bfu-Report ; No. 32 - ISBN 3-9520660-7-9

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