Zunächst wird der Zusammenhang von Inhalt, Widerstand beziehungsweise Abwehrhaltung, Behandlungstechnik und Zielsetzung in der tiefenpsychologisch orientierten Verkehrstherapie erläutert (therapeutische Beziehung; Alkoholtrinkgewohnheiten vor der Alkoholfahrt; Motive und Stabilität der Abstinenz). Häufig zeigen sich am Anfang der Therapie widerstände bei den Klienten, insbesondere: Unmut darüber, dass sie nicht im Sinne eines Trainings geschult werden; Bagatellisierung der früheren Trinkgewohnheiten; Abwehrhaltungen hinsichtlich selbstkritischer Auseinandersetzung mit der eigenen Alkoholproblematik bei extern motivierter Abstinenz. Das therapeutische Vorgehen wird im Einzelnen erörtert. Anschliessend werden, ausgehend von einer Falldarstellung, die Grenzen der üblichen Therapie alkoholauffälliger Fahrer aufgezeigt. Dies bezieht sich auf eine Klientel, die ausgeprägte persönlichkeits-strukturelle Defizite aufweist. In diesen Fällen ist ein anderes Vorgehen erforderlich, hier ist das Hauptziel der Therapie zu sehen in der Förderung der Entwicklung der Ich-Funktionen wie Introspektionsfähigkeit, realistische Selbst- und Fremdwahrnehmung, Empathie, Verantwortungsübernahme für eigenes Handeln und Frustrationstoleranz. Abschliessend wird die Notwendigkeit einer flexiblen und individuellen Vorgehensweise des Therapeuten nochmals unterstrichen.
Samenvatting