Der Diabetes mellitus stellt mit seinen akuten und chronischen Komplikationen ein Hochrisikosyndrom dar. Abhilfe schafft hier eine strikte Stoffwechseleinstellung bis in den nahe normoglykaemischen Bereich hinein. Die intensivierte Insulintherapie fuehrt im Vergleich zur konventionellen Therapie zu einem Zugewinn von beschwerdefreier Lebenszeit und Lebensjahren. Allerdings treten unter der normnahen Einstellung vermehrt Hypoglykaemien auf. Aber nicht nur hyper- und hypoglykaemische Entgleisungen haben Einfluss auf die Fahrtauglichkeit, sondern auch die mikro- und makroangiopathischen chronischen Diabeteskomplikationen. Das Hauptproblem bleiben beim insulinbehandelten Diabetiker die oftmals ohne Vorankuendigung auftretenden schweren HypogIykaemien mit Kontrollverlust. Als Massnahmen zum Erlangen der Voraussetzungen fuer das sichere Fuehren von Kraftfahrzeugen eignen sich Schulungen der Patienten, Umstellung auf eine physiologische Therapieform (ICT oder lnsulinpumpentherapie) mit neuer Definition der Therapieziele unter Anheben des HbA1c-Wertes. Hier muss besonderer Wert auf das Vermeiden ueberehrgeiziger Therapieziele gelegt werden. Der Patient ist gehalten, Hypoglykaemien strikt zu vermeiden, keine Ueberkorrekturen vorzunehmen und voruebergehend hoehere Blutglucosewerte zu tolerieren. Auch die Teilnahme an einem Hypoglykaemiewahrnehmungstraining kann hilfreich sein. Gut eingestellte kraftfahrende Diabetiker ohne Hypoglykaemieproblematik weisen dann im Vergleich mit Nichtdiabetikern keine hoehere Frequenz von Verkehrsunfaellen auf. (A) Beitrag zum Themenbereich II. "Krankheit und Kraftverkehr sowie sonstige Faktoren" des Kongresses 2005 der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., 33. Jahrestagung, Bonn, 10. bis 12. Maerz 2005. Siehe auch Gesamtaufnahme des Kongresses, ITRD-Nummer D357801.
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