Bei einem Blutalkoholwert von 1 Promille ist das Unfallrisiko siebenmal hoeher als ohne Alkoholeinfluss. Trunkenheit am Steuer wird in Oesterreich mit einer Geldstrafe und Fuehrerscheinentzug geahndet, im Falle eines Blutalkoholwertes von mindestens 1,2 Promille (beziehungsweise 0,8 Promille imWiederholungsfall) muss ein Rehabilitationsprogramm absolviert werden. Ziel der Fahrernachschulung ist eine Bewusstseins- und Verhaltensaenderung. Die Autoren beschreiben kurz den Ablauf der Schulungen und die verschiedenen Kurstypen (je nach Vergehen). Mehr als 85 Prozent der Teilnehmer besuchen die Kurse wegen Trunkenheit am Steuer. Fuer die Evaluation der Fahrernachschulungen wurden zwei Diplomarbeiten an der Universitaet Wien initiiert. Die erste Studie (2003) evaluierte die Nachschulungen auf vier unterschiedlichen, hierarchisch aufgebauten Stufen: Reaktionen, Lernen, Transfer/Verhalten und Ergebnisse. Die Vorher-Nachher-Befragung von 248 Teilnehmern ergab einen signifikanten Wissenszuwachs und eine generell positive Haltungzum Schulungsprogramm. Die zweite Studie (2006) evaluierte drei Ziele desSchulungsprogramms: Einstellungsaenderung, Staerkung der Selbstwirksamkeit und Reduzierung des Risikoverhaltens sowie Wissenstransfer. 285 Teilnehmer wurden mittels Fragebogen zu Beginn und zu Ende der Kurse befragt. Die signifikantesten Veraenderungen wurden beim Wissenstransfer verzeichnet. Insgesamt laesst sich festhalten, dass mit den Schulungen alle drei Ziele erreicht wurden. Die Akzeptanz der Kurse bei den Teilnehmern war sehr hoch.Weitere Evaluationen werden derzeit im Rahmen des DRUID-Programms der EU (Driving Under the Influence of Drugs) durchgefuehrt. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D361989. (KfV/K).
Samenvatting