Das Ziel der Untersuchung bestand darin, den Beitrag spezieller nächtlicher Beförderungsangebote, insbesondere den der sogenannten Disco-Busse, im Hinblick auf eine vor Verkehrsunfällen, sexuellen Belästigungen, Übergriffen und Straftaten sichere nächtliche Freizeitmobilität Jugendlicher zu bewerten. Die Grundlage dazu bildeten eine bundesweite Recherche (schriftliche Befragung involvierter Institutionen) zu den verschiedenen speziellen nächtlichen Beförderungsangeboten sowie eine mündliche Befragung von 1.359 Discothekenbesuchern. Die Fahrtenangebote weisen hinsichtlich der zeitlichen und räumlichen Erschliessung (Erreichbarkeit, Fahrplanzeitlagen, Anschlussicherung, etc.) der dezentral und verstreut gelegenen Freizeitstätten zumeist erhebliche Einschränkungen auf. Trotz hohem Informationsgrad über die Disco-Bus-Fahrtenangebote, sind rund zwei Drittel der Befragten noch nicht damit gefahren, in erster Linie deshalb nicht, weil sie nicht darauf angewiesen sind. Umgekehrt begründen Disco-Bus-Nutzer dies vorrangig mit fehlenden Mobilitätsalternativen; es sind vorrangig diejenigen Jugendlichen, die aufgrund ihres Alters noch nicht selbst Pkw fahren können. Obgleich bei der freizeitnächtlichen Pkw-Mobilität sowohl riskante Unfallsituationen als auch sexuelle Belästigungen (für die weiblichen Jugendlichen), Übergriffe und Straftaten erlebt werden, begründet dies nicht die Nutzung der Disco-Busse. Allerdings sind immerhin 15 Prozent der Nutzer Pkw-Fahrer, die alkoholisierungsbedingt ihr Fahrzeug stehen gelassen haben. Disco-Busse dienen in erster Linie zur Mobilitätssicherung Nichtmotorisierter. Die Entfaltung ihres potentiellen Sicherheitsbeitrags setzt eine deutliche Verbesserung der Fahrtenangebote voraus, begleitet von einer Öffentlichkeitsarbeit, die die Nutzung als normal und selbstverständlich herausstellt. (A) Bericht zum Forschungsprojekt 2.8937 (IDS-Nummer 704470) der Bundesanstalt für Strassenwesen. Titel in Französisch: Les "bus disco" - service special de soirée pour discotheques; Titel in Englisch: Disco busses; English abstract: This study sets out to assess in how far special nighttime transport offers, especially the so-called "disco busses", contribute to prevent risk factors endangering young people's leisure mobility at nighttime, such as traffic accidents, sexual harassment, attacks and criminal acts. The study was based on a nationwide survey, asking the concerned insitutions about the various special nighttime transport offers, and on interviews of 1.359 disco-goers.
Samenvatting