Drogen- und Medikamentennachweis bei verkehrsauffälligen Kraftfahrern. Bericht zum Forschungsprojekt 8946 `Arzneimittel- und Drogennachweis bei verkehrsauffälligen Kraftfahrern' der Bundesanstalt für Strassenwesen BASt.

Auteur(s)
Möller, M.R.
Jaar
Samenvatting

Dem Institut für Rechtsmedizin der Universität des Saarlandes wurden im Zeitraum 1. Oktober 1989 - 30. September 1990 insgesamt 5.406 bei Verkehrsdelikten entnommene Blutproben zur Blutalkoholbestimmung übersandt. Davon wurden mit Hilfe von Zufallszahlen 660 Proben ausgewählt und auf Suchtstoffe (Amphetamin-Derivate, Cannabis, Cocain, Opiate) sowie psychotrope Medikamente (Antiepileptika, Hypnotika, Psychopharmaka) untersucht. Bezogen auf alle untersuchten Proben ergaben sich folgende Befunde: In 570 der 660 untersuchten Blutproben (86.4 Prozent) konnte nur Alkohol nachgewiesen werden. In 65 Fällen (9.8 Prozent) waren ein oder mehrere Suchtstoffe/Medikamente (S/M) zusätzlich zum Alkohol vorhanden. In 22 weiteren Fällen (3.3 Prozent) wurden ein oder mehrere S/M, aber kein Alkohol gefunden. In drei Blutproben (0.5 Prozent) waren weder Alkohol noch eine der anderen gesuchten Substanzen nachweisbar. Über die Hälfte der S/M-positiven Proben (64.4 Prozent) enthielten Suchtstoffe (Amphetamin, Cannabinoide, Opiate), wobei Cannabinoide mit 54 Fällen an der Spitze standen, gefolgt von 12 Opiatfällen und drei Fällen in denen Amphetamin nachgewiesen werden konnten. Cocain war in keiner der untersuchten Proben nachweisbar. Bei den Arzneimitteln standen erwartungsgemess die Benzodiazepine in 36 Fällen an der Spitze - sie waren häufig in übertherapeutischer Dosis eingenommen worden - gefolgt von den Barbituraten in sieben Fällen (davon einmal Antiepileptikum). Andere Antiepileptika und trizyklische Antidepressiva konnten nicht nachgewiesen werden. Der Mittelwert der Blutalkoholkonzentration (BAK) aller positiven Befunde (= 1,03 Promille) lag gegenüber der suchtstoff- beziehungsweise medikamentennegativen Kontrollgruppe (= 1,63 Promille) um 0,60 Promille niedriger. Dies stellt ein Mass für die durchschnittliche zusätzliche Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit durch Suchtstoff- beziehungsweise Medikamenteneinnahme dar. Trotz der niedrigeren BAK der S/M-positiven Probanden - in 47,1 Prozent lag sie unter 1.1 Promille - waren diese fast doppelt so häufig in Verkehrsunfälle mit Personenschaden verwickelt wie S/M-negative Personen. Der Altersmittelwert der S/M-positiven Verkehrsteilnehmer fällt gegenüber den lediglich alkoholpositiven Verkehrsteilnehmern von 33.8 auf 28.7 Jahre, bei den Cannabiskonsumenten hochsignifikant auf 24.9 Jahre ab. Differenziert man nach Geschlecht, bilden Frauen einen verhältnismässig hohen prozentualen Anteil der S/M- beziehungsweise cannabispositiven Probanden. Die Untersuchung liefert bedeutsame Daten über das Ausmass des Drogen-, Medikamenten- und Alkoholkonsums bei verkehrsauffälligen Kraftfahrern. Sie diskutiert Möglichkeiten einer besseren Erkennung von S/M-Einfluss im Strassenverkehr. Die gewonnenen Ergebnisse können für juristische Massnahmen, beispielsweise für einen generellen Gefährdungstatbestand, Begründungshilfen bieten. (A) Bericht zum Forschungsbericht 2.8946 (IDS-Nummer 704540) der Bundesanstalt für Strassenwesen. Titel in Englisch: Determination of pharmaceuticals and drugs of abuse in impaired drivers; Titel in Französisch: Identification de la présence de drogues et de médicaments chez des conducteurs au comportement notable dans le trafic routier. English abstract: This study provides an insight into the frequency of drug, pharmaceutical and alcohol use among impaired drivers. It discusses possibilities of improving the recognition of the effects of drugs of abuse and of selected pharmaceuticals in road traffic. The results obtained will assist in establishing evidence for the substantiation of legal measures, e.g. a general strict-liability tort.

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Bibliotheeknummer
C 7954 S /83 / IRRD 333694
Uitgave

Bergisch Gladbach, Bundesanstalt für Strassenwesen BASt, 1994, 31 p., 31 ref.; Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen : Mensch und Sicherheit ; Heft M 29 - ISSN 0943-9315 / ISBN 3-89429-485-X

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