1996 wurde in den Niederlanden in Nachfolge des Kurses "Alkohol und Verkehr" (AVC) die "Erziehungsmassnahme Alkohol und Verkehr" (EMA) eingefuehrt. Die EMA dient als Erziehungsmassnahme fuer Fahrer, die sich im Verkehr auffaellig verhalten beziehungsweise unter Alkoholeinfluss fahren. Es wird davon ausgegangen, dass diese Personen ueber keine ausreichende Eignung zum Lenken eines Fahrzeuges verfuegen und dass dieser Missstand mit erzieherischen Mitteln behoben werden kann. Das eigentliche Ziel des Kurses ist eine Verhaltensaenderung der Verkehrsteilnehmer. Sie sollen sich in Zukunft nicht mehr unter Alkoholeinfluss ans Steuer setzen. Die EMA verlangt von den Kursteilnehmern aktive Mitarbeit. Neben der Vermittlung von Wissen wird vor allem auf die emotionale Komponente und auf die Veraenderung der Verhaltensweisen Wert gelegt. Mit Hilfe von Erklaerungen und Wissensvermittlung sollen die Risiken des Fahrens unter Alkoholeinfluss vermittelt werden. Mit Gruppenarbeit und einem zwischenmenschlichen Ansatz wird versucht, bei den Teilnehmern die Ueberzeugung zu wecken, dass Fahren unter Alkoholeinfluss aufgrund der Gefahren und der moeglichen toedlichen Folgen individuell und gesellschaftlich nicht akzeptiert werden kann. Ueber Eigenbeobachtung und Verhaltensbeobachtung wird versucht, die Teilnehmer von ihrem gewohnten Verhaltensmuster abzubringen. Die Kursteilnehmer koennen in Rollenspielen Erfahrungen mit alternativen Verhaltensweisen machen. Der Beitrag arbeitet auch die Unterschiede zum AVC heraus und berichtetet von den ersten Erfahrungen mit der EMA. Ende 1997/Anfang 1998 wurde von "Traffic Test" eine Untersuchung zu den "Lerneffekten" der EMA durchgefuehrt. Die wichtigsten Ergebnisse werden vorgestellt. (A)
Samenvatting