Im Rahmen der Unfallerhebung der Medizinischen Hochschule Hannover wurden 529 Fussgänger-Kollisionen mit einer Pkw-Front hinsichtlich der Fahrzeuggeometrie, im einzelnen verschiedenen Kontur- und Stossstangenformen, analysiert. Es zeigte sich zwar ein grundsätzlicher Einfluss der Fahrzeugfront auf das Verletzungsmuster, die nach MAIS eingeteilte Verletzungsschwere wird jedoch in erster Linie durch die Kollisionsgeschwindigkeit, die Grösse und Konstitution des Fussgängers sowie die Fahrzeugform (Ponton oder Kasten) bestimmt. Die zu 3 Gruppe zusammengefassten Stossstangenformen, bei denen in den letzten Jahren die integrierte Form aus Kunststoff immer häufiger vorkommt, beeinflussen die Verletzungsbilder an der unteren Extremität, wobei bei annähernd gleichen Geschwindigkeiten die integrierten Stangen seltener Frakturen, allerdings häufiger Weichteilverletzungen hervorrufen. Entgegen den Erwartungen haben die modernen abgeflachten Fronthauben keinen deutlichen Einfluss auf die Gesamt-Verletzungsschwere, bei denen sich weniger schwere Bein-, dafür aber häufiger schwere Kopftraumen ereigneten. Thoraxverletzungen sind bei der abgeflachten Form deutlich seltener als bei der Ponton-Form, bei Kindern ergab sich eine erhebliche Verringerung der Verletzungen durch moderne Frontkonturen.
Samenvatting