Die Untersuchung hatte den Einfluss der Fahrzeugfronthaubenlänge auf die zu erwartende Verletzungsschwere des Kopfes von Fussgängern zum Gegenstand. Grundlage waren Untersuchungen am Unfallort, bei denen ein wissenschaftliches Team aus Ingenieuren und Medizinern mit speziellen Einsatzfahrzeugen zur Unfallstelle fährt, Fahrzeugbeschädigungen dokumentiert und Verletzungen nach Art, Schwere und Lokalisation erfasst. Umfangreiche Unfallrekonstruktionen liefern Kollisionsgeschwindigkeiten der PKW und Bewegungsvorgänge der beteiligten Fussgänger. Die Bewertung der Anprallsituation des Kopfes am Fahrzeug erfolgt über die Analyse derAnprallstellen an den Fahrzeugen und der Verletzungskorrelation. Die Ergebnisse machen deutlich, dass bei kurzer Fronthaubenlänge eine Erhöhung der Kopfanprallhäufigkeit an der Windschutzscheibe eintritt, und dass dieser Anprall im Bereich der Windschutzscheibe bei den derzeit im Strassenverkehr befindlichen PKW besonders folgenschwer ist. Insbesondere grosse Personen sind verletzungsexponiert. Das frühe Eintreten von schweren Verletzungen ist für kurze Fronthaubenlängen bereits bei Kollisionsgeschwindigkeiten bis zu 3 km/h feststellbar. Die Autoren schliessen aus ihren Ergebnissen, dass bei einer Zunahme von Kleinfahrzeugen (Stadtautos) auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko für Fussgänger eintreten wird und ein Ausgleich ausschliesslich durch Senkung des Geschwindigkeitniveaus im innerstädtischen Bereich erzielt werden kann. Beitrag zur 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., Leipzig, 23. bis 25. März 1995.
Samenvatting