Zwei unterschiedliche formen der "fast vierstreifigen" fahrbahn werden nach geschwindigkeit, leistungsfaehigkeit, verkehrssicherheit und verkehrsablauf behandelt, um einsatzbereiche dieses fahrbahnquerschnittes einzugrenzen. Grundlage bilden eine literaturauswertung, eine dokumentation schmaler bzw. Ueberbreiter fahrstreifen in 70 staedten der bundesrepublik deutschland, eine auswertung der unfallstatistiken und 13 messungen (videoaufzeichnungen des verkehrsablaufes und geschwindigkeitsmessungen) auf 9 ausgewaehlten untersuchungsstrecken. Die leistungsfaehigkeit der "fast vierstreifigen" stadtstrasse reicht an die richtliniengerechter, vierstreifiger strassenquerschnitte heran. Eine geschwindigkeitsdaempfung durch den einsatz schmaler fahrstreifen allein ist in den untersuchten strassen nicht nachzuweisen. Die frage nach der verkehrssicherheit kann nicht abschliessend behandelt werden. Die unfallbelastungen der einzelnen strecken streuen erheblich, sie liegen sowohl unter als auch ueber denen von strassen mit richtliniengerechten querschnitten. Im bisher einzig vorliegenden vorher-/nachhervergleich sind die unfallzahlen, nach einbau einer baulichen mitteltrennung, ermoeglicht durch die anwendung schmaler fahrstreifen, zurueckgegangen. Einsatzbereiche "fast vierstreifiger" fahrbahnen sind im ausbau zweistreifiger strassen (leistungsfaehigkeitsengpaesse in unter-/ueberfuehrungen, schliessung von engpaessen im strassennetz bei unterbrechungen im vierstreifigen ausbau) und im umbau vierstreifiger strassen zur verstaerkten beruecksichtigung der schwachen verkehrsteilnehmer, fussgaenger und radfahrer, den anwohnern sowie in der staedtebaulichen integration von hauptstrassen zu sehen.
Samenvatting