Einstellungen und Verhalten beim Fahren im Nebel : eine psychologische Studie. Dissertationsschrift Technische Universität Dresden.

Auteur(s)
Richter, S.
Jaar
Samenvatting

Mit einem breit gefaecherten Methodeninventar wurde das Gefuege von Einstellungen, Handlungsintentionen und gezeigtem Verhalten beim Fahren unter Nebelbedingungen erhoben. Ziel war es, dieses spezifische Verkehrsverhalten, wie es unter eingeschraenkten Sichtverhaeltnissen auftritt, differenziert darzustellen und fuer die aus den veraenderten Wahrnehmungsbedingungen resultierenden Probleme beim Autofahren Erklaerungsansaetze zu finden. Es konnte gezeigt werden, dass "Nebel" als sichteinschraenkende Bedingung alle untersuchten handlungsrelevanten Bereiche des Verkehrsverhaltens beeinflusst. Die einschraenkenden Wahrnehmungsbedingungen wirken dabei auf alle Fahrer und spiegeln sich bei allen Fahrern in einem mehr oder weniger verschlechterten Fahrverhalten wider. Verschaerfend kommt die groessere Inhomogenitaet des Fahrflusses hinzu, die es dem einzelnen Fahrer erschwert, vorausschauend und sicher zu fahren. Jedoch gehen die verschiedenen Fahrertypen mit den Einschraenkungen und Besonderheiten beim Fahren im Nebel unterschiedlich um. Waehrend ein Teil der Fahrer - die "Nebelunsicheren" - durch ein veraendertes Blickverhalten bemueht ist, die visuellen Unsicherheiten einzugrenzen und sich bewusst einen Orientierungspunkt, zum Beispiel ein vorausfahrendes Fahrzeug, sucht, zeigen andere Fahrer - die "Autonomen" eher wenig Anpassungstendenzen. Sie fuehlen sich jedoch auch am wenigsten durch andere Fahrer durch zu enges Auffahren bedraengt und benoetigen ihrerseits kein Fahrzeug als Orientierung. "Vorausschauende" Fahrer dagegen fuehlen sich vor allem durch verkehrliche Bedingungen beeintraechtigt; sie sind deshalb durch ihre aktive antizipierende Informationsaufnahme bemueht, die Fahrsituation bestmoeglich zu bewaeltigen. "Offensive" Fahrer zeigen das inhomogenste Verhalten. Sie reagieren am schnellsten, fahren am zuegigsten und machen am haeufigsten Fehler; bei Nebel geraten gerade sie am staerksten in das Dilemma zwischen enger Orientierung an vorausfahrenden Fahrzeugen einerseits und "Wegfahren" vor Fahrzeugen, die sich ihrerseits ebenso verhalten, andererseits. Ansatz fuer eine sicherheitsgerechte Verhaltens- und Verhaeltnispraevention von Unfaellen oder Beinahe-Unfaellen bei Nebel kann es daher nur sein, die in dieser Arbeit als Einflusskriterien herausgestellten Bedingungen systematisch so zu gestalten, dass alle Fahrer die subjektiv fuer ein sicheres Fahren benoetigte Informationen zur Verfuegung gestellt bekommen und diese auch adaequat aufnehmen koennen, bei der realistischen Einschaetzung und Bewertung und Wahl von gefahrenen Geschwindigkeiten und Abstaenden, zum Beispiel durch fahrzeuginterne und/oder strassengestalterische Massnahmen unterstuetzt werden und dabei jedoch weder durch zu viele Informationen ueber-, noch durch eine zu starke technische Unterstuetzung unterfordert werden. So soll ein gleichmaessiger, moeglichst homogener Fahrfluss entstehen, der genuegend Zeit und Raum fuer ein sicherheitsgerechtes Reagieren auch auf unvorhergesehene Ereignisse zulaesst. Dazu sind nicht nur technische Innovationen der Telematik moeglich und noetig, sondern ebenso eine auf die speziellen Anforderungen des Fahrens bei Nebel ausgerichtete Ausbildung fuer die Fahranfaenger sowie zielgruppenspezifisch gestaltete Informationen und Aufklaerungskampagnen fuer erfahrene Kraftfahrer. In nachfolgenden Arbeiten koennte der unterstuetzende Einfluss von fahrzeugtechnischen, verkehrsgestalterischen und verhaltensbildenden Massnahmen, abgeleitet aus den im Psychologischen Nebelwirkmodell zusammengefassten Wirkbedingungen, auf Einstellungen und Verhalten beim Fahren im Nebel untersucht werden, um konkrete Veraenderungen in Richtung hoeherer Verkehrssicherheit zu erzielen. (Author/publisher)

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Bibliotheeknummer
C 21930 /83 / ITRD D348134
Uitgave

Aachen, Shaker Verlag, 2002, 158 p., 163 ref.; Berichte aus der Psychologie - ISSN 0945-0971 / ISBN 3-8265-9886-5

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