Entwicklung und Einsatz einer Vorrichtung für funktionsanthropometrische Messungen ("Dortmunder Würfel").

Auteur(s)
Lange, W. & Rademacher, U.
Jaar
Samenvatting

Bei der Gestaltung von ergonomischen Arbeitsplätzen fällt der Anthropometrie eine zentrale Aufgabe zu. Sie soll für den Konstrukteur und Gestalter von Arbeitsmitteln und Arbeitssystemen Daten über Körperabmessungen in Untersuchungsreihen erfassen, statistisch aufbereiten und als maßgebende Konstruktionsgrößen zur Verfügung stellen. Dabei muss zwischen klassischen anthropometrischen Maßen und Funktionsmaßen unterschieden werden. Klassische anthropometrische Maße beschreiben einen weitgehend statischen Zustand. Sie werden in leicht reproduzierbarer Körperhaltung - z. B. aufrecht stehend oder aufrecht sitzend - abgenommen und geben Abmessungen des gesamten Körpers bzw. einzelner Gliedmaßen an. Über klassische anthropometrische Maße liegen Ergebnisse in einer großen Zahl von Veröffentlichungen und Tabellenwerken vor. Die neueste, sehr .umfangreiche Zusammenstellung dieser Art Daten ist in der DIN-Norm 334022 „Körpermaße von Erwachsenen" (1) erschienen. Hier sind 56verschiedene Körpermaßejeweils für Männer, Frauen und Kinder, abhängig vom Lebensalter, als 5., 50. und 95. Perzentil veröffentlicht. Konstrukteure und Gestalter von Arbeitssystemen müssen jedoch nicht nur Abmessungen einzelner Körperteile kennen, sondern auch deren räumliche Lage zueinander bei bestimmten Aktivitäten. Darüber geben anthropometrische Funktionsdaten Auskunft. Sie beschreiben Bewegungsmöglichkeiten sowie Bewegungseinschränkungen und berücksichtigen realistische Randbedingungen, die bei der Arbeit auftreten. Bewegungsmöglichkeiten sind im Wesentlichen durch Abmessungen von Gliedmaßen zwischen den Gelenken sowie durch die Freiheitsgrade und Bewegungsgrenzen dieser Gelenke beschrieben. Bewegungseinschränkungen innerhalb der theoretisch möglichen anthropometrischen Bewegungsbereiche werden häufig durch individuelle Gegebenheiten (z. B. Lebensalter und/oder Körperbehinderungen) oder Arbeitsschutzanforderungen (z.B. umfangreiche Schutzbekleidung) bewirkt. Zunehmend sind für den Konstrukteur und Bewerter von Arbeitsmitteln und Arbeitssystemen anthropometrische Funktionsdaten von maßgebender Bedeutung für die Gestaltung eines Arbeitssystems. Doch woher soll er welche funktionsanthropometrische Angaben nehmen? Man findet Daten über uneingeschränkte anthropometrische Bewegungsräume in bestimmten Tabellenwerken, wie beispielsweise der VDI-Richtlinie 2780 „Körpermaße als Grundlage für die Gestaltung von Sitz- und Arbeitsplätzen". Hier sind sogenannte Gelenk-zu-Gelenkmaße veröffentlicht, deren Anwendungen doch problematisch ist, da viele menschliche Gelenke nicht als Einachsgelenke darstellbar sind. Dies ist besonders offensichtlich beim Schultergelenk, bei dem sich ein fiktiver Drehpunkt in der Schulter beim Anheben nach vom bewegt und so den funktionellen Greifraum wesentlich vergrößert gegenüber dem bei fester Schulterhaltung mit Kugelgelenk im Ansatz des Oberarms. Trotzdem helfen Gelenk-zu-Gelenk-Maße dem Praktiker in vielen Fällen weiter. Über eine praktische, grafisch-konstruktive Methode zur Darstellung schematischer Bilder der menschlichen Gestalt unter weitgehender Berücksichtigung von anatomisch-anthropometrischen Gegebenheiten (der sogenannten Somatografie) hat Jenik berichtet. Auch Körperumriß-Schablonen mit beweglichen Extremitäten und Rumpf werden bei der Konstruktion von Arbeitssystemen häufig benutzt. Sie sind jedoch uneinheitlich und zum Teil fehlerhaft. Aus diesem Grund hat der Arbeitsausschuß Körpermaße im Fachnorrnenausschuß Ergonomie des Deutschen Instituts für Normung die Initiative ergriffen und einen Satz von Körperumriß-Schablonen genormt. In diesen Schablonen werden besondere Gelenke benutzt, die den anatomischen Bewegungsmöglichkeiten weitgehend gerecht werden. Trotz der Möglichkeiten, mit Hilfe von Gelenk-zu-Gelenk-Maßen, der Somatographie oder Körperumriß- Schablonen die funktionelle Anthropometrie in den Dienst der menschengerechten Arbeitsgestaltung zu stellen, gibt es einen großen Bereich von funktionsanthropometrischen Problemen, in denen diese praktischen Konstruktionshilfen nicht oder noch nicht angewendet werden können. Das ist z. B. bei älteren Menschen der Fall, für die keine repräsentativen Daten über Bewegungseinschränkungen vorliegen. Zum anderen gibt es eine große Zahl von kleineren Gruppen, deren jeweils charakteristisches Merkmal für Bewegungseinschränkungen sehr verschieden sein kann: von angeborenen oder erworbenen körperlichen Behinderungen bis zur zwangsläufig auftrenden körperlichen Behinderung durch das Tragen bf'.sÜmmter Schutzausrüstungen bei der Arbeit. In diesen Fällen müssen auch in der Zukunft gezielte anthropometrische Funktionsmessungen durchgeführt werden, wenn es darum geht, angepasste Arbeitsplätze zu gestalten oder Arbeitsbewertungen durchzuführen. Für die Aufnahme solcher anthropometrischen Funktionsmaßen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie reichen von dem direkten Messen mit konventionellen anthropometrischen Geräten, wie Zirkel und Bandmaß, mit denen die Distanz zwischen zwei Körperpunkten festgehalten wird (eindimensional), über die RöntgenKinomatografie, mit der Gelenk-zu-Gelenk-Maße und Gelenk-Winkel ausgemessen werden können (zweidimensional), bis zur komplizierten stereo-fotogrammetrischen Aufnahme mit Vielfach'-Spiegelungen und Computer-Auswertung. (Author/publisher)

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Bibliotheeknummer
811601 ST [electronic version only]
Uitgave

Zeitblad Arbeitsmedizin, Bd. 31 (1981), p. 17-22, 9 p.

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