Die Anzahl getöteter und verletzter Fahrer und Mitfahrer von Lkw stieg in den letzten Jahren trotz technischer Verbesserungen an. Es werden daher Anforderungen, Verhalten, Erleben und Denkweisen von Fernfahrern in bezug auf ihre Tätigkeit untersucht. Die Stichprobe betrug 21 Fahrer. Es zeigten sich unter anderem folgende Ergebnisse: Für Stadtfahrer betrug die Lenkzeit nur 34 Prozent der Arbeitszeit, der grösste Anteil war Wartezeit. Im Linienverkehr waren die Lenkzeiten dagegen sehr hoch (81 Prozent). In der Hierarchie der persönlichen Wertigkeit einzelner Tätigkeitsziele steht an der Spitze der Wunsch, den Kunden zufriedenzustellen. Insgesamt wird den Kategorien sozialer Beziehungen der grösste Wert beigemessen. Bei der Selbsteinschätzung des Fahrverhaltens zeigten sich die älteren Fahrer stärker in den Arbeitsprozess eingebunden und fühlten sich durch die Gesamtheit der Tätigkeit stärker in Anspruch genommen als die jüngeren Lkw-Fahrer. Die jüngeren schätzten sich ausserdem unbekümmert und sozial distanzierter ein. Der Einstieg in die Tätigkeit als Berufskraftfahrer erfolgt in jüngeren Jahren über die Trampfahrertätigkeit, mit zunehmendem Alter ist eine Hinwendung zum Linien- oder Stadtverkehr zu beobachten. Trotz erlebter Abnahme körperlicher Leistungsfähigkeit bestand bei allen Fahrern der Wunsch, bis zum Rentenalter Berufskraftfahrer zu bleiben.
Samenvatting