In dem Berechnungsverfahren fuer die Leistungsfaehigkeit und Verkehrsqualitaet an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage, das im Handbuch zur Bemessung von Strassenverkehrsanlagen (HBS) beschrieben wird, werden repraesentative Werte fuer die so genannten Grenz- und Folgezeitluecken benoetigt. Dazu wurden Messungen an 30 exemplarischen Knotenpunkten durchgefuehrt. Die Folgezeitluecken (FL) konnten direkt durch Beobachtungen der Verkehrsablaeufe an diesen Knoten gewonnen werden. Die Grenzzeitluecken (GL) wurden anhand der angenommenen und groessten abgelehnten Luecken der Nebenstromfahrer ermittelt. Die sich ergebenden GL und FL wurden auf ihre Abhaengigkeiten von externen Einflussfaktoren untersucht. Dabei konnten unter anderem Zusammenhaenge mit der Lage des Knotenpunktes im laendlichen oder im Ballungsgebiet, Verkehrsstaerke der bevorrechtigten Stroeme, Art der Vorfahrtregelung und dem Vorhandensein einer Rechtsabbiegeeinrichtung auf der Hauptstrasse festgestellt werden. Parameter wie Wartezeiten, Geschwindigkeiten auf der Hauptstrasse, Laengsneigungen, Sichtweite, Knotenart, Anzahl der Fahrstreifen in der untergeordneten Zufahrt oder Schwerverkehrsanteil im Hauptstrom zeigten keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Es wurden Gleichungen erstellt, mit denen fuer einen konkreten Knotenpunkt eine GL und eine FL bestimmt werden kann. Daraus ergeben sich Empfehlungen fuer die Uebernahme der Ergebnisse in das HBS. Die Ergebnisse des Projekts wurden an den Messstellen getestet, wobei bestaetigt werden konnte, dass mittels der empfohlenen GL und FL und mit dem modifizierten Bemessungsverfahren die Kapazitaet der Knoten zuverlaessig wiedergegeben und die Qualitaet der Verkehrsablaeufe realistisch eingeschaetzt werden kann.
Samenvatting