Die EU untersucht seit Jahrzehnten, mit welchen fahrzeugtechnischen Vorschriften die Auswirkungen von Kollisionen zwischen Pkw und ungeschützten Verkehrsteilnehmern abgeschwächt werden könnten. Auch der Alliance Internationale de Tourisme (AIT) und der Federation Internationale de l'Automobile (FIA) ist dies seit langem ein grosses Anliegen. Trotz verschiedener Verbesserungen werden in der EU immer noch jährlich 7.000 Fussgänger getötet und 90.000 schwer verletzt. 60 Prozent dieser Unfallopfer wurden von der Front eines Pkw getroffen. 1996 war das Thema "Fussgängerfreundliche Fahrzeugvorderseite" auf der Tagesordnung der Arbeitsgruppe Motorfahrzeuge der EU-Kommission. Die ehemalige Arbeitsgruppe 10 des European Enhanced Vehicle Committee (EEVC) hat 1994 ein Testverfahren vorgeschlagen, um die Schwere der Verletzungen bei einer Kollision mit Pkw zu reduzieren. Es wurde von der EU-Kommission noch nicht übernommen. Immer mehr Geländewagen, Pick-ups und Minivans werden gekauft. Sie bilden aufgrund ihrer Struktur und ihrer relativ grossen Masse eine Gefahr für die schwachen Verkehrsteilnehmer. Bisher existieren nur wenige relevante EG-Richtlinien, eine für das Sichtfeld (77/649) und eine für die Aussenteile (74/483). Weiters gibt es für Pkw 11 unterschiedliche EU-Richtlinien für Leuchten und Leuchtsignaleinrichtungen sowie eine ECE-Regelung für die Aussenteile. Die Tests von 40 Pkw, die im Rahmen des Euro NCAP-Programms durchgeführt wurden, zeigen, dass die Fahrzeuge nicht fussgängerfreundlich sind. Es sollte daher so bald wie möglich die ursprünglich für 1997 versprochene EU-Richtlinie geben. (KfV/A)
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