Motorraeder sind komplexe Maschinen mit hoher Leistung, deren Beherrschung eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ist. Motorrad und Fahrer funktionieren zusammen als ein interaktives System, welches unter dem Sicherheitsaspekt in einem kritischen Umfeld genutzt wird. Dieses interaktive System zu verstehen, setzt ein Verstaendnis fuer die Motorradergonomie und den "Faktor Fahrer" voraus. In vielen Bereichen wird die Ergonomie des Motorrades immer noch mit Komfort und guter Bedienbarkeit der Instrumente gleichgesetzt. Neben dem Design des Motorrades spielen jedoch auch thermischer Komfort und die Frage, warum einige Fahrer aufgrund ihrer koerperlichen Beschaffenheit auf bestimmte Motorraeder passen, eine Rolle. Die Ergonomie von Motorraedern umfasst Aspekte wie: Beanspruchung - welche koerperliche und mentale Anstrengung ist erforderlich, um unter verschiedenen Bedingungen Motorrad zu fahren; Situationsbewusstsein - wie aufmerksam ist ein Motorradfahrer; Aufmerksamkeit - wie schnell kann der Motorradfahrer Informationen des Motorrads, des Verkehrsgeschehens oder des Umfeldes verarbeiten; Risikowahrnehmung und Risikoverhalten - wann trifft der Fahrer welche Entscheidungen bezueglich seines Fahrverhaltens/Fahrmanoevers? Die Ergonomie von Motorraedern und der "Faktor Fahrer" stellen ein spannendes neues Forschungsgebiet dar, welches an der Universitaet zu Nottingham (University of Nottingham, UK) erschlossen wird. Dieser Beitrag behandelt Schluesselfragen dieses Forschungsgebiets und gibt darueber hinaus einen Ueberblick der weiterfuehrenden Forschung mit Argumenten fuer und wider die Realisierbarkeit solcher Forschung und Simulationen im realen Verkehr. Zusaetzlich geht es um die Bedeutung der Veroeffentlichungen von Forschungsergebnissen, die Unterstuetzung durch Industrie, Verkehrssicherheitsorganisationen und Motorradmedien - und grundlegender durch den Fahrer selbst. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: Motorcycles are complex high performance machines and riding them is a very skilled task. The motorcycle and rider combine to make an interactive system operating within a very demanding safety critical environment. Understanding this system interaction is what underpins motorcycle ergonomics and rider human factors. In many ways motorcycle ergonomics is still synonymous with rider comfort and ease of use for control systems. However, apart from the physical design of the motorcycle, thermal comfort, or why some motorcycles are more suited to particular riders based on their anthropometrics, motorcycle ergonomics also encompasses aspects such as: workload - how much physical and mental effort does it take to ride in different conditions; situation awareness - how aware is the motorcyclist of what's going on around him; vigilance - how quickly can the motorcyclist process information from the motorcycle or from other traffic and the general environment; perception of danger and risk taking behaviour - how and when does a rider make decisions about his riding style? Motorcycle ergonomics and rider human factors is an exciting new research area which is being developed in the UK at the University of Nottingham. This paper will explore key research questions in the domain and also provide a practical overview of conducting research with the arguments for and against the feasibility of real road research and simulations, and the importance of publishing more research findings, gaining industry support from manufacturers, road safety organisations, motorcycle media and more fundamentally, the riders themselves. (A) Beitrag zur 7. Internationalen Motorradkonferenz 2008. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D362710.
Samenvatting