Geländefahrzeuge stellen durch ihre hohe Frontgeometrie eine grössere Gefährdung für Fussgänger und Radfahrer dar als normale PKW. Durch die Montage von Frontschutzbügeln wird das Gefährdungspotential für die äusseren Verkehrsteilnehmer erhöht. Für die Untersuchung der von Frontschutzbügeln ausgehenden Gefährdung ungeschützter Verkehrsteilnehmer steht das Verfahren zur Bestimmung der Fussgängerverträglichkeit von PKW Frontflächen zur Verfügung. In Komponententests wurden folgende Anprallarten eines Fussgängers an ein Fahrzeug simuliert: Anprall des Beines eines Erwachsenen an den Stossfänger, Anprall des Oberschenkels eines Erwachsenen an die Haubenkante sowie der Anprall des Kopfes von Kindern und Erwachsenen auf die Haube. Ergebnis der Untersuchung ist, dass bei Unfällen ungeschuetzter Verkehrsteilnehmer mit Geländefahrzeugen, die mit Frontschutzbuegeln ausgestattet sind, eine deutlich erhöhte Gefährdung für den Kopf von Kindern und für Oberschenkel und Becken von Erwachsenen besteht. Gleiche Belastungen ergeben sich beim Anprall an ein Fahrzeug mit Frontschutzbügeln bei 20 km/h, an ein Geländefahrzeug ohne Frontschutzbügeln bei 30 km/h oder an einen normalen Pkw bei 40 km/h. Für den Anprall des Oberschenkels beziehungsweise des Beckens von Erwachsenen sind vergleichbar der Anprall an ein Fahrzeug mit Frontschutzbügel bei 25 km/h und ein Anprall an ein Geländefahrzüg oder einen normalen Pkw bei 40 km/h. Beitrag zur 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., Leipzig, 23. bis 25. März 1995.
Samenvatting