Ein grosser Teil der Verkehrsteilnehmer aergert sich ueber seiner Meinung nach ruecksichtsloses Verhalten anderer. Dabei ist Aerger eine starke Emotion, bei der die Wahrnehmung eingeschraenkt und das gezielte Handeln negativ beeinflusst werden kann. Aerger und Stress fuehren bei vielen Fahrern zu risikobehaftetem Fahrverhalten, die eine uebermaessig schnelle und riskante Fahrweise zur Folge haben. Ob negative Verhaltensweisen in den letzten Jahren im Strassenverkehr zugenommen haben, ist wissenschaftlich nicht geklaert. Haeufig entstehen starke Emotionen zwischen den Passagieren im Fahrzeug selbst. Aber auch positive Gefuehle koennen das Fahrverhalten beeinflussen. Wenn Freude, Glueck oder Spass uebermaechtig werden, kann die Aufmerksamkeit leiden. Wer als guter Autofahrer gelten will, sollte die Faehigkeit besitzen, sich in andere Verkehrsteilnehmer hineinzudenken, den eigenen Aerger zu kontrollieren und Frustrationen zu tolerieren. Der verantwortungsvolle Fahrer hat nicht nur gelernt, sein Fahrzeug zu steuern, sondern auch sich selbst. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) hat gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften (BG) ein Seminar "Gefuehlswelten im Strassenverkehr" entwickelt, das sich mit Emotionen, Motiven und Einstellungen der Verkehrsteilnehmer beschaeftigt. Es wird gezeigt, wie Emotionen und Stimmungen so beeinflusst werden koennen, dass sie mehr positive und weniger negative Folgen fuer die Sicherheit des Verkehrsverhaltens haben. Angestrebt wird ein gelassener Fahrstil. Seit April 2003 bildet der DVR Moderatoren fuer das neue Seminar aus. Ziel ist es, das Angebot in die Seminarwelt der BG zu integrieren. Vor allem werden die Kurse auch fuer die Mitarbeiter der Betriebe angeboten.
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