Hoehere Motorradsicherheit durch verbesserte Strasseninfrastruktur in Deutschland.

Auteur(s)
Follmann, J. & Nikolaus, H.
Jaar
Samenvatting

Die allgemeine Entwicklung der Verkehrsunfaelle zeigt seit Jahren eine eindeutig positive Tendenz. Dagegen bleiben die schweren Unfaelle mit Motorradbeteiligung nahezu konstant, so auch in 2007 mit 11.000 Schwerverletzten und 850 Getoeteten. Deshalb erscheinen die europaeischen Ziele bis 2010 ohne einen wesentlichen Zugewinn in der Motorradsicherheit derzeit nicht erreichbar. Innerhalb der Sicherheitsgrundgroessen von Mensch - Fahrzeug - Strasse kann ein Mitwirkungsanteil der Infrastruktur am Unfallgeschehen von etwa 10 bis 30 Prozent (n.MAIDS) angenommen werden. Unter Einbezug des bedeutenden Potenzials bei der Folgenminderung bei schweren Unfaellen erscheinen systematische Verbesserungen an der Strasseninfrastruktur geboten und Erfolg versprechend. Motorradunfaelle mit schweren Folgen sind insbesondere ein Problem auf Ausserortsstrassen, wo seit Jahren etwa 70 Prozent der getoeteten und 60 Prozent der schwer verletzten Motorradfahrer verungluecken. So galt denn auch das Sicherheitsengagement der verantwortlichen Institutionen besonders den so genannten Motorradstrecken. Nach Pilotversuchen sowie der Entwicklung motorradfreundlicher Schutzeinrichtungen durch die Strassenbauverwaltung NRW (Nordrhein-Westfalen) konnte 2003 innerhalb der "Forschungsgesellschaft fuer das Strassen- und Verkehrswesen" ein Gremium "Motorradunfaelle" aus Mitgliedern aus Strassenbauverwaltungen, Verkehrsbehoerden, Polizei, Sicherheitsinstituten, Hochschulen und Motorradverbaenden gegruendet werden, das ein technisches Regelwerk erarbeitete: das "Merkblatt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Motorradstrecken - MVMot 2007". Die Inhalte des Merkblattes befassen sich zum einen - in Ergaenzung der heutigen Verfahrensablaeufe - mit der gezielten Unfallauswertung von Motorradunfaellen, von der flaechigen Sonderauswertung zur Ermittlung unfallauffaelliger Stellen bis zur Detailanalyse des Unfallgeschehens und den besonderen Einflussgroessen der Strassensituation. Zum anderen sind geeignete Massnahmen mit Darstellungen aus der Praxis zusammengetragen. Differenziert wird hierbei nach Massnahmen zur Unfallvermeidung, wie der Beeinflussung der Fahrweise und der Verdeutlichung des Fahrverlaufs mit Mitteln der Markierung und Beschilderung und nach strassenbaulichen und betrieblichen Massnahmen zur Verbesserung des Fahrraums, der Fahrbahnoberflaechen, der Sicht, der Kurvensituationen und der Einmuendungsbereiche. Aber auch gezielte Oberflaechenveraenderungen zur Unfallreduzierung durch Geschwindigkeitsabbau stehen im Fokus. Zu den Massnahmen zur Unfallfolgenminderung zaehlen das Erreichen eines moeglichst hindernisfreien Seitenraumes durch Beseitigen, Versetzen oder Abschirmen von Hindernissen sowie Verwendung weicher Materialien bei Leiteinrichtungen. Eine besondere Bedeutung hat der Einsatz neuer motorradfreundlicher passiver Schutzeinrichtungen mit Unterfahrschutz bei unvermeidbar notwendigen Schutzmassnahmen. Hinweise auf Methoden zur Verkehrsueberwachung und Praevention runden die Inhalte ab. Das Regelwerk MVMot 2007 wurde fuer die Praxisarbeit der fuer die Verkehrssicherheit zustaendigen Strassenbauverwaltungen, Verkehrsbehoerden, Polizeidienststellen sowie Unfallkommissionen in den Laendern und Kommunen entwickelt. Nach Vorstellung des Merkblattes in der Fachwelt unter der Mitwirkung des Bundesministeriums fuer Verkehr wurde bereits ein entscheidendes Ziel erreicht, die verbindliche Einfuehrung in den Laendern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Wuerttemberg und Rheinland-Pfalz. Erst diese verbindliche Vorgabe in der Aufgabenerfuellung schafft ueberhaupt eine hoehere Chance der Finanzierung und Umsetzung geeigneter Massnahmen vor Ort. Bleibende Aufgabe ist die Implementierung in das verkehrstechnische Repertoire wie zum Beispiel Sicherheitsaudit und Verkehrsschau/Betriebsaudit, verbunden mit einer systematischen Schulung der Verantwortlichen. Darueber hinaus gilt es, durch die Verbreitung der Erkenntnisse auch ueber die Fachwelt hinaus zur Erhoehung des Stellenwerts der Motorradsicherheit und deren Finanzierung in Deutschland beizutragen. (A) Titel in Englisch: Higher level of motorcyclists' safety by improved road infrastructure in Germany. Beitrag zur 7. Internationalen Motorradkonferenz 2008. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D362710.

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Bibliotheeknummer
C 50247 (In: C 46496 [electronic version only]) /82 /85 / ITRD D362723
Uitgave

In: Sicherheit - Umwelt - Zukunft : Tagungsband der 7. Internationalen Motorradkonferenz 2008 / Safety - environment - future : proceedings of the 7th International Motorcycles Conference 2008, p. 236-265

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