Schleudertraumen sind eine Unfallfolge, die teilweise langjaehriges und schweres Leiden nach sich ziehen kann. Eine Reduktion von Verletzungshaeufigkeit und -schwere ist zu erwarten, wenn die Kopfstuetzen korrekt eingestellt sind. Der Schweizerische Versicherungsverband hat deshalb im Herbst 2007 eine dreijaehrige Kampagne gestartet, welche die korrekte Einstellung der Kopfstuetzen foerdern soll. Die Evaluation der Kampagne begann mit zwei Vorhermessungen: einer telefonischen Befragung und einer Vermessung der Kopfstuetzeneinstellung bei Autofahrern. Die Messungen wurden an 11 Parkplaetzen mit jeweils 40 Personen durchgefuehrt. Es zeigte sich unter anderem, dass die Stuetzen bezueglich der Hoehe zu 63 Prozent korrekt eingestellt waren (bis maximal 6 cm tiefer als Scheitelhoehe). Der Abstand war bei 61 Prozent richtig eingestellt (maximal 7 cm Abstand). Eine logistische Regression ergab, dass es drei signifikante Praediktoren fuer eine falsche Einstellung gibt: Je kleiner der Fahrer ist, um so eher ist die Einstellung richtig; je aelter das Fahrzeug ist, desto groesser ist die Wahrscheinlichkeit einer falschen Einstellung; in der Westschweiz ist die Wahrscheinlichkeit falsch eingestellter Kopfstuetzen deutlich hoeher als in der Deutschschweiz. Fuer die Befragung wurden insgesamt 1.046 Personen interviewt, die Angaben zur Kopfstuetzeneinstellung stimmen mit den Ergebnissen der Vermessungen ziemlich ueberein. Im Uebrigen fanden sich drei signifikante Resultate: Die Tessiner Befragten hatten eine drei- bis viermal so hohe Wahrscheinlichkeit einer falschen Einstellung als die Deutschschweizer und Romands; je haeufiger die Einstellung der Stuetze ueberprueft wird, um so mehr steigt die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Einstellung; Personen, die wissen, wie man ein Schleudertrauma verhindern kann, haben eine 45 Prozent hoehere Wahrscheinlichkeit korrekt eingestellter Kopfstuetzen als diejenigen, die dieses Wissen nicht haben.
Samenvatting