Die hohe Verkehrsunfallgefaehrdung von Kindern wird nach dem stadtplanerischen Erklaerungsansatz in der nicht kindgerechten Verkehrsplanung und Strassenraumgestaltung gesehen. Die im Rahmen der Verkehrserziehung entstandenen Ansaetze zur Kategorisierung von Strassenraeumen bieten auch Erkenntnisse zur Gestaltung der Strassenverkehrsraeume an den Beduerfnissen und Verhaltensspielraeumen von Kindern. Untersuchungsgegenstand sind die polizeilich erfassten Fussgaenger- und Radfahrunfaelle von 337 Kindern unter sechs Jahren des Nuernberger Stadtgebiets in den Jahren 1986 bis 1996. Alle Unfallstellen wurden nachtraeglich in Augenschein genommen und auf die drei Variablen Strassenkategorie, Siedlungstyp und Parkmoeglichkeiten hin untersucht. Am haeufigsten passierten Unfaelle in der Wohnstrasse, am wenigsten in der reinen Anliegerstrasse. Die Verkehrsdichte war bei ueber zwei Dritteln der Unfallorte nach Einschaetzung der aufnehmenden Polizisten schwach. Die meisten Unfaelle passierten im Siedlungstyp D mit Wohn-/Gewerbemischgebiet mit ueberwiegend Blockbebauung (31,7 Prozent) und dem Siedlungstyp B mit Blockbebauung (28,7 Prozent). Bei drei Vierteln aller Unfallorte, an denen geparkt werden durfte, wurde den Kindern unfallverusachendes Verhalten im Polizeiprotokoll attestiert. An den Stellen, an denen keine Parkmoeglichkeit bestand, waren dies weniger als die Haelfte (p kleiner als 0,001). Eine Weiterentwicklung der bisherigen Strassenkategorisierungen zu einem abfragbaren Kriterienkatalog wuerde eine bessere Identifikation der Gefaehrdungspotentiale ermoeglichen. (Author/publisher).
Samenvatting