Zur Gewinnung von Kennfeldern von Nutzfahrzeugreifen auf echten Fahrbahnen als Grundlage für ein mathematisches Reifenmodell wurden Messungen mit dem IKH-Reifenmesszug durchgeführt. Am Messrad können Radlasten vom halben Messachsgewicht bis circa 50 kN verwirklicht werden. Zur Erzeugung der Seitenkräfte können beide Räder der Messachse auf Vorspurwinkel zwischen minus 2 und plus 11 Grad symmetrisch eingestellt werden. Umfangskräfte werden durch die Betätigung einer Scheibenbremse erzeugt. Die in der Reifenaufstandsfläche wirkenden Kräfte werden von einer Mehrkomponentenmessnabe für Anhängerachsen erfasst. Für die Ermittlung des Schräglaufwinkels kommt ein potentiometrisches Messverfahren zum Einsatz. Eine weitere wichtige Messgrösse stellt der Schlupf dar. Die Versuche wurden auf dem Versuchsgelände der Continental AG durchgeführt. Für die Messungen wurde eine gerade, ebene Asphaltfahrbahn gewählt. Aus den Ergebnissen lässt sich ein mathematisches Reifenmodell zur Anwendung in Simulationsumgebungen ableiten. Mit den Versuchsreifen der Dimension 315/80 R 22.5 und den gewählten Profilarten (Vorderachs- und Antriebsprofil) wurde eine gute Grundlage für diesen Anwendungsbereich geschaffen. Sämtliche Versuche wurden sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn durchgeführt, so dass die Möglichkeit besteht, den Einfluss von Nässe im Modell zu berücksichtigen.
Samenvatting