Kinder als Radfahrer.

Bevor Kinder im Strassenverkehr mit ihrem Fahrrad unterwegs sind, benoetigen sie eine gute Vorbereitung. Die hierfuer in erster Linie zustaendigen Eltern muessen entsprechend informiert sein, hierzu bietet sich die Teilnahme an dem seit 25 Jahren vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. angebotenen Programm "Kind und Verkehr" an. Bei den Radfahrunfaellen der Kinder wird etwa die Haelfte durch beteiligte Autofahrer verursacht, die andere Haelfte durch die Kinder selbst. Hierbei stehen die Fehler beim Ein- und Anfahren, beim Abbiegen und Wenden mit 30 Prozent an erster Stelle. Danach folgen falsche Strassenbenutzung mit 25 Prozent und Vorfahrtmissachtung mit 20 Prozent. Diese Unfalldaten deuten auf die entwicklungsbedingten Einschraenkungen bei den Kindern hin. Kinder muessen erst die Faehigkeit zum sicheren Radfahren entwickeln. Die Entwicklungsphasen sind stark altersabhaengig, wobei es grosse individuelle Schwankungen gibt. Eine gefaehrliche Situation fruehzeitig zu erkennen und darauf richtig zu reagieren, wird erst allmaehlich gelernt. Bis zum Alter von fuenf oder sechs Jahren haben Kinder nur ein akutes Gefahrenbewusstsein, mit etwa acht Jahren hat sich ein vorausschauendes Gefahrenbewusstsein entwickelt. Mit etwa 10 Jahren sind sie in der Lage, auf ungewohnte Situationen angemessen zu reagieren (Praeventionsbewusstsein). Neben der Gefahrenwahrnehmung muss auch die Aufmerksamkeitsleistung des Kindes entwickelt sein, damit es sich im Strassenverkehr bewegen kann: "Abgelenkt sein" ist eine der haeufigsten Ursache von Kinderunfaellen. Grosse Schwierigkeiten bekommen Kinder beim Radfahren, wenn Mehrfachhandlungen gefragt sind. Insgesamt sind Kinder mit dem Fahrrad deutlich staerker gefaehrdet als Erwachsene. Es wird empfohlen, ein Kind so spaet wie moeglich mit dem Rad in den Verkehr zu lassen, besser ist zunaechst ein Roller.