Will man die Sicherheit von Kindern im Verkehr erhöhen, muss die Verkehrspolitik die Bedürfnisse zu Fuss gehender, Rad fahrender und Bus- und Bahn nutzender Personen stärker berücksichtigen, denn Kinder sind vorwiegend mit diesen Verkehrsmitteln selbstständig unterwegs und geraten dabei in Gefahr. Diese "schwachen" Verkehrsteilnehmergruppen wurden bislang von der Verkehrspolitik vernachlässigt; ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse und ihre Probleme wurden nur wenig beachtet. Ausserdem muss die Verkehrspolitik "kinderfreundlicher" werden, das heisst die verkehrsbezogenen Kinderinteressen müssen stärker in das Blickfeld der Politik rücken. Heute gibt es in Deutschland mehr wahlberechtigte Personen, die ein Auto haben als Personen, in deren Haushalt ein Kind lebt. Aus diesem Grund werden die Kinderinteressen in der Verkehrspolitik nicht ausreichend berücksichtigt - ganz besonders dann, wenn sie mit den Interessen der Autofahrer im Widerspruch stehen. Ausserdem kann eine kinderfreundliche Verkehrspolitik nicht isoliert betrachtet werden. Die Verkehrspolitik kann nur ein Teil einer insgesamt "kinderfreundlichen" Politik sein und der Erfolg wird sich nur dann einstellen, wenn die Städte und Gemeinden insgesamt "kinderfreundlicher" werden. Und "Kinderfreundlichkeit" bedeutet neben "Verkehrssicherheit" auch noch Spielmöglichkeiten, Kindergartenplätze, Toleranz gegenüber Kinderlärm, Ganztagsangebote in Schulen und einiges mehr. (Author/publisher)
Samenvatting