Im Rahmen medizinisch-psychologischer Fahreignungsuntersuchungen kommt in diagnostischer und prognostischer Hinsicht den externalen Kontrollueberzeugungen eine groessere Bedeutung als den internalen Kontrollueberzeugungen zu. Externale Kontrollueberzeugungen gehen vor allem in Belastungssituationen mit unguenstigen, und nicht am Problem orientierten Bewaeltigungsstrategien einher, worunter bei Personen mit entsprechender Lerngeschichte auch der verstaerkte Konsum von Alkohol oder Medikamenten als Mittel zur Problembewaeltigung zaehlt. So zeigt sich auch im Rahmen der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU), dass die eher external orientierten Probanden generell ein groesseres Problempotential aufweisen und deshalb auch haeufiger mit Situationen konfrontiert sind, die als belastend angesehen werden. Im Hinblick auf die erhoehte emotionale Labilitaet dieser Probanden ist in Belastungssituationen deshalb auch in verstaerktem Masse mit einem erhoehten Alkoholkonsum und unkontrolliertem Verhalten zu rechnen. Das Persoenlichkeitskonstrukt "Kontrollueberzeugung" bietet dem Fahreignungsgutachter damit vor allem eine Hilfestellung bei der Erklaerung bisherigen Verhaltens und damit auch der besseren Prognose zukuenftigen Verhaltens und kann deshalb als weiterer Mosaikstein eines komplexen Begutachtungsprozesses angesehen werden. (A) Beitrag zum Themenbereich Fahreignungs-Begutachtung der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., Berlin, 10. bis 13. Maerz 1999.
Samenvatting