Medizinisch-psychologische Eigungsbegutachtungen lösen bei den Betroffenen eine erhöhte Testangst aus, wobei der Ausprägungsgrad der Angst jedoch nicht so stark ist wie häufig behauptet wird. Testangst wirkt sich hinsichtlich der psychophysischen Leistungsfähigkeit nur bei einer kleinen Gruppe von Probanden mit gleichzeitig hohen state- und trait-Angstwerten und auch dann nur am Anfang der Begutachtungssituation aus. Bei solchen Personen mit ersichtlich hoher Testangst sollten in Fällen isolierter Defizite bei den ersten durchgeführten Leistungstests auf eine Interpretation dieser Verfahren verzichtet werden. Da der Zustand der Testangst für die Gutachten ohne Vorgabe eines entsprechenden Testes bei den Probanden häufig nicht erkennbar ist, wäre es auch denkbar, zu Beginn der Untersuchungen einen für das Gutachten nicht relevanten Test und daran anschliessend erst die richtlinienbezogenen Tests durchführen zu lassen. (A)
Samenvatting