Die über Gurtbänder auf den Insassen einwirkenden Rückhaltekräfte können neben Beschädigungen an der Kleidung (zum Beispiel reibungsbedingte Schmelzeffekte an thermolabilen Kunstfasern) vielgestaltige äussere und innere Verletzungen verursachen. Die Hautbefunde (Exkoriationen, intrakutane Blutungen) geben in typischen Fällen die Breite und den Verlauf des Gurtes wieder, bilden mitunter aber auch die Oberflächenstruktur von interponierten Textilien ab. Selbst bei Abwesenheit morphologisch fassbarer Hautverletzungen können in der Subkutis bandförmige Quetschungsblutungen, Gewebedurchtrennungen und Decollements auftreten. Als weitere gurtassoziierte Weichteilläsionen werden Muskelblutungen und Rupturen des Mammaparenchyms beobachtet. Die rekonstruktive Bedeutung der einzelnen Läsionstypen wird an exemplarischen Fällen aus dem rechtsmedizinischen Sektionsgut demonstriert. Das ausgewertete Untersuchungsgut umfasste 214 tödlich verunglückte Pkw-Insassen, von denen 92 eindeutige Gurtmarken aufwiesen. (A) Beitrag zur 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., Leipzig, 23. bis 25. März 1995.
Samenvatting