Verkehrsabhängige Steuerungsverfahren beruhen meist auf der Anpassung von Freigabezeiten mittels Zeitlücken- oder Belegungsgradmessung. Die Messwerte werden in der Regel etwa 20 bis 40 Meter vor der Haltelinie erfasst. Ergeben sich in den Zufahrten Stauungen, die auch am Ende der Freigabezeit weiter als die Distanz zwischen Erfassungsstelle und Haltelinie zurückreichen, was bereits bei Auslastungen von 70 Prozent auftreten kann, reagiert das verkehrsabhängige Steuerungsprogramm wie eine Festzeitsteuerung. In adaptiven Steuerungsverfahren dagegen werden ausgehend von einer On-Line-Modellierung des Verkehrsablaufes Wirkungskriterien wie die Wartezeiten optimiert, so dass im ergleich zur herkömmlichen verkehrsabhängigen Steuerung auch bei hoher Verkehrsnachfrage eine kontinuierliche Anpassung des Signalprogramms möglich ist. Das wesentliche Problem bei diesen Verfahren besteht in der oft ungenauen Abbildung des Verkehrsablaufes, durch die sich systematische Fehler ergeben können. Der Beitrag gibt einen Überblick zu den Möglichkeiten der Modellierung der Wirkungskriterien in adaptiven Verfahren und zeigt mit Hilfe von Messungen, wie genau sich der reale Verkehrsablauf an Lichtsignalanlagen durch Verkehrsmodelle abbilden lässt. Mit Hilfe von Beispielen von im Rahmen der EU-Forschungsprojekte durchgeführten Feldversuchen und Simulationsstudien werden die Potentiale, die sich in adaptiven Verfahren gegenüber herkömmlichen verkehrsabhängigen Verfahren ergeben, quantifiziert und bewertet.
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