Mit dem Martinshorn unterwegs. Erhoehtes Unfallrisiko.

Rettungsfahrzeuge im Einsatz ohne Sonderrechte haben bereits ein 4-mal hoeheres Unfallrisiko als die uebrigen Verkehrsteilnehmer; bei eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn liegt das Unfallrisiko sogar 8-mal hoeher. Ueber 73 Prozent der Unfaelle ereignen sich auf der Hinfahrt zum Einsatzort, was auf eine hoehere Belastung der Fahrer hinweist. Ein spezielles Telematik-System hilft jetzt, den Fahrer insoweit zu entlasten, als ihm der kuerzeste Weg aufgezeigt wird. Wenn ein Notruf bei der Zentrale der Rettungswache eingeht, erscheinen automatisch Name und Adresse des Anrufers auf dem Bildschirm. Per Knopfdruck wird die Adresse ins Einsatzfahrzeug geleitet, dort uebernimmt das Navigationssystem die Anschrift als Zielvorgabe. Wenn der Motor des Fahrzeugs gestartet wird, befindet sich die Route bereits auf dem Monitor. In einer Untersuchung der Bundesanstalt fuer Strassenwesen (BASt) wurde deutlich, dass 23 Prozent der Einsatzfahrer ueber keine spezielle Ausbildung und 52 Prozent nur ueber eine theoretische Schulung verfuegen. Unsicherheiten bestehen oft auf der Autobahn, weil viele Autofahrer sich nicht richtig verhalten, wenn ein Sonderfahrzeug naht. Immer wieder bleiben Autofahrer einfach stehen, ohne zur Seite Platz zu machen. Oftmals wird das Martinshorn auch ueberhoert, wenn beispielsweise das Radio zu laut eingestellt ist. Eine Moeglichkeit, sich als Fahrer von Sonderfahrten vorzubereiten, bietet das Sicherheitsprogramm des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. (DVR). Dieses Training fuer Feuerwehrfahrer unterscheidet sich von einem Training fuer Lkw-Fahrer in mehreren Punkten: Der Moderator bezieht die besondere Situation der Fahrer, die Gefuehlslage waehrend der Einsatzfahrten und die damit bestehende Ablenkung mit ein. Die aussergewoehnliche Fahrbelastung und deren Auswirkung auf die Informationsverarbeitung werden ebenso angesprochen wie die Steuerung von akuten Belastungssituationen. Die Fahrer werden auf die speziellen Situationen vorbereitet, um Risiken bei Einsatzfahrten zu reduzieren und Unfaelle vermeiden zu helfen.