Der wachsende Anteil älterer Menschen und die steigende Lebenserwartung fordern gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die ein unabhängiges und selbstständiges Leben im Alter ermöglichen. Verschiedene Einflussfaktoren für das Mobilitätsverhalten und die Verkehrsteilnahme älterer Menschen werden im Hinblick auf Kompetenzerhaltung und Lebensgestaltung in West- und Ostdeutschland untersucht. Von psychologischen Untersuchungen profitierend kann die Gerontologie zwar umfassend zur Einschätzung der Fahrtüchtigkeit älterer und alter Menschen Aussagen machen, doch bleibt dabei zumeist der physiologische, soziale, ökologische und psychologische Kontext unberücksichtigt. Bislang gibt es nur wenige Untersuchungen zur sogenannten Altengerechtigkeit von Verkehrsmitteln, Strassen, Wegen, etc. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Einflussfaktoren für Mobilitätsverhalten und Verkehrsteilnahme älterer Menschen aus ihrer eigenen Sicht im Hinblick auf Kompetenz und Lebensgestaltung im Alter darzustellen. Ausgehend von einer ökologischen Gerontologie werden Interventionsansätze gesucht, um die weitgehend von Mensch-Umwelt-Beziehungen abhängige Mobilität und Verkehrsteilnahme zu verbessern und aus gerontologischer Sicht zu optimieren. Hierzu wurden insgesamt 94 ältere Menschen in Hagen/Westfalen und Erfurt/Thüringen anhand von Leitfaden-Interviews befragt. Neben den älteren Menschen wurden Experten von 30 Verkehrsunternehmen angeschrieben, um die Wünsche und Verbesserungsvorschläge, die von den älteren Menschen in den Interviews selbst genannt wurden, anhand des Expertenwissens auf einen praktische Relevanz und Realisierbarkeit hin zu überprüfen. Vorgestellt werden die Auswertung der Daten, die statistische Analyse, die Dokumentation der hierzu notwendigen Einzelschritte sowie die einzelnen Resultate.
Samenvatting