Moderne technische Untersuchungsmöglichkeiten werden bei Untersuchungen von Verkehrsunfällen nicht in erforderlichem Masse genutzt. In singulären Fällen ihrer Anwendung beweisen Mikrofaser- und DNA-Untersuchungen auch bei verkehrsmedizinischen Fragestellungen eine exzellente Leistungsfähigkeit. Die Studie untersucht die Auswirkungen des Verzichts auf "Zusatzuntersuchungen" (Erhebung des Verletzungsmusters Überlebender, Beurteilung von Veraenderungen an der Bekleidung inklusive Mikrofaseruntersuchungen, Fahrzeuguntersuchung, Untersuchung biologischer Spuren) bei der nachträglichen Bestimmung von Sitzpositionen in verunfallten Pkw in 41 Begutachtungsfällen. Die höchste Effektivität für die Klärung dieser Frage wiesen die Untersuchungen der Bekleidung und biologischer Spuren auf. Andererseits wurde in 23 beziehungsweise 9 von 41 Fällen gerade auf diese Untersuchungstechniken verzichtet. Die Misserfolgsrate der Begutachtungen in Höhe von 25 Prozent resultierte nicht aus der limitierten Leistungsfähigkeit der Untersuchungstechniken sondern aus dem Unterlassen leistungsfähiger Untersuchungsmethoden. Beitrag zum Themenschwerpunkt IV Freie Themen des Kongresses 1997 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., 29. Jahrestagung, Münster, 19. bis 22. März 1997.
Samenvatting