National wie international stellt das Phänomen illegaler Strassenrennen (Cruising) kein feststehendes Verhaltensmuster dar, sondern ist differenziert zu betrachten. In Deutschland finden diese Rennen fast im gesamten Bundesgebiet statt. Cruising ist kein Trend, sondern ein Phänomen jugendlicher Autobegeisterung und Fortentwicklung typischer Verhaltensweisen früherer Generationen. In Hamburg finden die Treffen seit 1981 statt, anfangs verbunden mit Schaufahrten durch die City, erst später in Form von Beschleunigungsrennen. Von 1984 bis 1989 unterblieben die Treffen aus unbekannten Gründen, dann traf sich die Szene samstags ab 19 Uhr mit bis zu 800 Personen. Für die Mehrheit der Teilnehmer stehen neben der Autobegeisterung der Selbstbeweis und die Anerkennung durch die Zuschauer im Vordergrund. Polizeiliche Massnahmen sind erforderlich wegen der Gefahren, die in der Gruppendynamik begründet sind, und wegen den hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen verbunden mit übermässiger Strassenbenutzung und Verstössen gegen Umweltschutzbestimmungen. In Hamburg ist es gelungen, die Anzahl der Treffen und der Teilnehmer bis Ende 1993 deutlich zu reduzieren, und zwar durch allgemeine polizeiliche Massnahmen (zum Beispiel Absperrung durch Gitter oder Einsatzfahrzeuge), durch besondere Massnahmen (zum Beispiel Einsatz von Radarfahrzeugen und Radarpistole) und durch Massnahmen gegen einzelne Personen (zum Beispiel Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten, Platzverweis, Fahrzeugsicherstellung). Ausserdem wurden gezielte Massnahmen gegen informelle Führer ergriffen. Titel in Englisch: Night cruising in Hamburg - development, countermeasures and perspectives. Referat zum Arbeitskreis 3 - Ziele und Probleme der Aufklärung und Beeinflussung junger Menschen im Verkehrs-, Sozial- und Gesundheitswesen (ressortspezifische und übergreifende Sozialisationsziele vor dem Hintergrund gesellschaftlichen und historischen Wandels) - der ersten Interdisziplinären Fachkonferenz "Junge Fahrer und Fahrerinnen", 12.-14. Dezember 1994 in Köln, veranstaltet im Rahmen der Kampagne "Rücksicht kommt an" des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) und des deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. (DVR).
Samenvatting