Die Qualitätssicherung der Fahrausbildung bedingt folgende drei Schritte: 1. Fahrausbildungssysteme permanent und systematisch beobachten; 2. Wichtige Parameter der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung verfolgen und 3. Konsequenzen aus Neuerungen in sicherheitsrelevanten Gebieten des Verkehrs, zum Beispiel der Telematik, ziehen. Kein europäisches Land verfügt über ein System, das die Resultate der Fahrausbildung in genügender Weise überwacht. Immer wenn ein neues Element in die Fahrausbildung implementiert wird, müssen die Bewertungsstudien bei Null anfangen. Dabei gehen Ressourcen verloren. Es sollten deshalb Systeme für die kontinuierliche Evaluation von Schulungssystemen und ihrer Produkte entwickelt zu werden. Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist es notwendig, eine europäische Arbeitsgruppe zur Beurteilung von Fahrausbildungssystemen zu etablieren. In der ersten Phase sollte diese Gruppe Standards für die systematische Erhebung relevanter Indikatoren aufstellen und in einer zweiten Phase Daten erheben und implementieren. Diese Arbeit sollte mit anderen europäischen Gruppen, die im Bereich öffentliche Gesundheit mit ähnlichen Aufgaben betraut sind, koordiniert werden. Der Nutzen wäre eine laufend aktualisierte Zielvorstellung für eine wirkungsvolle Fahrausbildung. Fahrausbildungssysteme müssen auch den wechselnden Rahmenbedingungen der Gesellschaft und Wirtschaft entsprechen. Zum Beispiel widerspiegelt eine zunehmende Wahrnehmung von Umweltproblemen einen Wechsel im gesellschaftlichen Wertesystem. Obwohl es schwierig ist, ein klares Szenario der gesellschaftlichen Entwicklung in Europa und speziell der Entwicklung der Verkehrssysteme zu entwerfen, ist davon auszugehen, dass sich die Bedingungen innerhalb der nächsten 30 Jahre verändern werden und die internationale Harmonisierung auch bezüglich der Richtlinien zur Fahrausbildung effizientere Lösungen hervorbringen wird. Veränderungen in den folgenden Bereichen haben zwangsläufig Einfluss auf Inhalt, Methoden und Organisation der Fahrausbildung und Fahrerzulassung: 1. Politische und ökonomische Entwicklung, die beispielsweise zu einer weiteren Harmonisierung in Europa führt; 2. Gesellschaftliche Veränderungen wie Verschiebungen in den Alters- und Einkommensgruppen; 3. Veränderungen im Verkehrssystem durch eine vermehrter Kombination verschiedener Transportmittel; 4. Umweltveränderung mit steigenden Temperaturen und weniger stabilen Wetterbedingungen und 5. Veränderungen der Infrastruktur durch die technologische Entwicklung, etwa durch die Möglichkeit der elektronischen Verkehrsüberwachung. Weiters müssen die Entwicklungstrends bei anderen Verkehrssicherheitsmassnahmen berücksichtigt und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Fahrausbildung analysiert werden. Die Resultate der anderen GADGET-Arbeitsgruppen - Telematik, visuelle Veränderung der Strassenumgebung, Sicherheitskampagnen, Gesetze und Kontrollen - wurden dahingehend überprüft. Die Querverbindungen werden in einer Tabelle dargestellt. (A)
Samenvatting