Dieses Kapitel zu den Persoenlichkeitseigenschaften behandelt die in der Studie "Mobilitaet und Individuelle Entwicklung" erhobenen Eigenschaften, die Big Five, Selbstwert, Maskulinitaet und Gewaltbereitschaft. Zu Beginn steht eine kurze theoretische Einfuehrung zu den Konzepten der Persoenlichkeitspsychologie und zwei zentralen Themen, der situativen Konsistenz und der Stabilitaet von Persoenlichkeitseigenschaften. Anschliessend werden die in dieser Studie verwendeten Eigenschaften erlaeutert, deren theoretischer Hintergrund vermittelt und eine Skalenbeschreibung vorgenommen. Die Skalen mit 3-4 Items weisen insgesamt ausreichende, jedoch keine hohen internen Konsistenzen auf. Die Korrelationen zwischen den Skalen entsprechen den Werten aus anderen Studien, die Skalen-Mittelwerte weisen auf eine "positive" Auslese ueber den Erhebungszeitraum von 4 Jahren hin, da im Vergleich zu anderen Studien entsprechend der sozialen Erwuenschtheit geringerer Neurotizismus, jedoch hoehere Werte in Extraversion, Vertraeglichkeit und Selbstwert berichtet werden. In die gleiche Richtung zeigen auch die laengsschnittlichen Entwicklungen, Neurotizismus nimmt ab, der ohnehin sehr hohe Selbstwert nimmt ueber den Erhebungszeitraum noch zu. Ein positives Ergebnis ist zudem der gesellschaftliche Trend einer Abnahme der Gewaltbereitschaft. In der vorliegenden Studie wurden Geschlechtsunterschiede bei Vertraeglichkeit und Neurotizismus (hoehere Werte bei den weiblichen Jugendlichen), beim Selbstwert, bei Maskulinitaet und Gewaltbereitschaft (hoehere Werte bei den maennlichen Jugendlichen) festgestellt. Das Geburtsland bewirkt Unterschiede bei Vertraeglichkeit und bei Neurotizismus. Dabei nimmt der Unterschied in der selbstberichteten Vertraeglichkeit zu, bei Neurotizimus hingegen gleichen sich die Werte ueber den Laengsschnitt an. Im letzten Kapitel wird die Klassifikation von Persoenlichkeitstypen auf Grundlage der Big Five berichtet. Dieser Zugang zur Persoenlichkeitspsychologie eroeffnet weitere Moeglichkeiten in der Erklaerung menschlichen Erlebens und Verhaltens. In dieser Studie zeigen sich bedeutsame Unterschiede zwischen den drei Persoenlichkeitstypen Resiliente, Ueberkontrollierte und Unterkontrollierte beim Selbstwert und Maskulinitaet und in geringerem Ausmass bei Gewaltbereitschaft. (A) Siehe auch Gesamtaufnahme des Buches, ITRD-Nummer D352788.
Samenvatting