Mit behördlicher Genehmigung wurden 1971 Fahrversuche unter Cannabiseinwirkung durchgeführt. Nach einer konsumierten Menge von 2,5 - 7 g je Tag und Person wurden im Leistungsbereich nur geringe Einbussen festgestellt, dabei zeigten sich allerdings extreme Streubreiten mit Schwankungen von 50 - 70 Prozent. Grössere Auswirkungen zeigten sich in Veränderungen der Stimmungs- und Affektlage sowie in Beeinträchtigungen des Antriebs, der Selbstkontrolle und der Verantwortungsbereitschaft. Die Auswertung zeichnerischer Darstellungen dokumentieren Stimmungen und Vorstellungsinhalte von Haschischkonsumenten: Anders als unter Alkoholeinwirkung blieb zum Beispiel die Präzision der Strichführung voll erhalten. Grundtendenz war eine zunehmend bizarre Darstellungsweise; die von Haschischrauchern gerühmte heitere Stimmung kam in den Zeichnungen nur vereinzelt zum Ausdruck. Weitaus häufiger fanden angstgetönte und bedrohliche Vorstellungen ihren Niederschlag in den Zeichnungen. Die Störungen der Erlebnis- und Vorstellungswelt und der Realitätsverzerrungen dürften in ihren Auswirkungen mindestens so gravierend sein wie alkoholbedingte Persönlichkeitsveränderungen.
Samenvatting