Nach aktuellem Stand wird bei der Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) der Bundesfernstrassen die Zustandsgroesse "Spektrales Unebenheitsmass" - abgekuerzt AUN (fuer Allgemeine Unebenheit) - als alleiniges Kriterium zur Beurteilung der Laengsebenheit herangezogen. Erfahrungen haben gezeigt, dass regellose Laengsunebenheiten dadurch im Allgemeinen hinreichend charakterisiert werden koennen. Einzelhindernisse jedoch und periodische Unebenheitsauspraegungen, wie sie beispielsweise bei Plattenversaetzen aelterer Betonfahrbahnen vorkommen, werden durch den AUN nur unzureichend beschrieben. Im Rahmen der Verbesserung des Verfahrens wird daher der Vorschlag gemacht, die Auswertung der Laengsprofile im Rahmen der ZEB kuenftig auf zwei Saeulen zu stellen: die Bewertung der Geometrie (bisher nur durch AUN) und der von ihr verursachten Wirkungen. Ein neuer Laengsebenheitsindikator, der "Laengsebenheitswirkindex" (LWI) wird vorgeschlagen. Er basiert auf der Auswertung dreier Bewertungskriterien fuer die Ebenheit: der Beanspruchung der Strasse, des Fahrers und des Ladegutes. Die Untersuchungen zeigen, dass der LWI Periodizitaeten und Einzelhindernisse detektieren und angemessen bewerten kann und damit die Luecke, die das derzeitige Verfahren aufweist, in geeigneter Weise zu schliessen vermag. Mit dem LWI ist ein aussagekraeftiger, einfacher und universeller Laengsebenheitsindikator gefunden worden, der sich harmonisch in das bisherige Bewertungskonzept der ZEB einfuegt und dieses im Hinblick auf die Auswirkungen der Unebenheit in sinnvoller Weise ergaenzt.
Samenvatting