Zur Untersuchung der Wahrnehmbarkeit von raeumlich eng angeordneten Signalen und der daraus resultierenden Reaktionszeit wurden Versuche unter Laborbedingungen in einem voellig abgedunkelten Raum durchgefuehrt. Der Versuchsstand enthielt eine vertikale Simulationswand, auf der die zu untersuchenden Modellleuchten (je zwei) angebracht waren. Der Proband befand sich in 10 Meter Entfernung in einem Modellfahrzeug. Bei aufleuchtenden Lampen sollte jeweils ein bestimmtes Pedal getreten werden (bei einer beziehungsweise zwei wahrgenommen Leuchten). Zur Fixierung der Blickrichtung waehrend des Versuchs sollte ein wandernder Lichtpunkt auf der Simulationswand mit einem anderen Lichtpunkt (ueber das Lenkrad gesteuert) verfolgt werden. Es zeigten sich unter anderem folgende Ergebnisse: Die Lichtstaerke spielte bei der Entscheidung, ob es sich um ein raeumlich getrenntes Signal gehandelt habe, keine besondere Bedeutung. Die Reaktionszeit fuer unterschiedliche raeumliche Abstaende war relativ konstant, mit zunehmendem Abstand verringerte sich die Reaktionszeit nur geringfuegig. Dagegen zeigte sich eine deutliche Abhaengigkeit der Reaktionszeit von der Lichtstaerke (Verkuerzung mit zunehmender Lichtstaerke). Die Entscheidung, wann ein Signal als aus zwei Teilelementen zusammengesetzt wahrgenommen wird, haengt sehr stark vom raeumlichen Abstand ab. Der raeumliche Abstand ist daher weniger wichtig fuer die reine Reaktionszeit, sehr relevant jedoch fuer die Bedeutungsdiskrimination. Bei der praktischen Gestaltung von Signalen ist deshalb auf die Zielstellung und den Signalinhalt zu achten. Wenn die Entscheidung wichtig ist, welche Flaeche gesehen wird, sollten Mindestabstaende zwischen den Teilflaechen von 2 cm eingehalten werden. Siehe auch Gesamtaufnahme des Buches, ITRD-Nummer D344501.
Samenvatting